Veränderungen im Tankstellenmarkt sind häufig Gesetzgebungen und Regulatorien unterworfen. Das betrifft sowohl den Zahlungsverkehr, als auch Themen rund um die an der Tankstelle angebotenen Energien. Darüber hinaus bestimmen zeitgenössische Aufgabenstellungen den Berufsalltag der Tankstellenbetreiber – hier ist die Personalknappheit aktuell ein großes Thema.
Aus dem Umweltschutz generierte Themen begleiten HUTH Elektronik schon seit Jahren. Zwei Beispiele: HVO bei den Kraftstoffen und der digitale Beleg im Bereich der Administration. Für alle Themen hat sich HUTH als verlässlicher Partner in der Umsetzung erwiesen und die Innovationen des Unternehmens orientieren sich eng an den Anforderungen des Marktes. Auch 2025 ist ein Jahr, in dem es diverse Regulatorien umzusetzen gilt.
Frist endet bald: Die KassenSichV
Die KassenSichV (Kassensicherungsverordnung) erfordert Maßnahmen. Für die erste Technische Sicherungseinrichtung (TSE) läuft das Zertifikat nach nun fünf Jahren ab und ein Tausch wird notwendig. Darüber hinaus müssen TSE und Kasse bis spätestens 31. Juli 2025 über das ELSTER-Portal der Finanzämter registriert werden. Um bei der Anmeldung bestmöglich zu unterstützen, stellt HUTH die technischen Details zur Kasse und zur TSE bereits seit Beginn des Jahres im Kundenportal bereit.
Und nachdem nun endlich die Möglichkeit zur Erfassung geschaffen wurde, macht man im gesamten KassenSichV-Bereich wohl jetzt ernst: Das Zuwiderhandeln bei der Anmeldung im ELSTER-Portal oder der Belegausgabe kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.
Der digitale Beleg rückt damit einmal mehr in den Fokus. Zum einen zählt die Papierersparnis aus Kosten- und Umweltschutzgründen, zum anderen kommt 2025 die Verpflichtung eine E-Rechnung auszugeben hinzu. Ab einem Umsatz von 250 € sind auch die Kassenbelege als Rechnung im Sinne §14 UstG im B2B-Verkehr – das heißt als Belege, die an andere Unternehmen oder juristische Personen gehen – betroffen.
Der hauseigene digitale Beleg: Spritbon
HUTH hat diese Aufgabenstellung anhand von Spritbon umgesetzt, dem hauseigenen digitalen Beleg. Mit Spritbon wird dem Kunden bei jedem Verkaufsvorgang über das systemintegrierte Kartenterminal oder das Werbedisplay ein individueller QR-Code angezeigt, den er mit seinem Smartphone oder Tablet scannen kann. Über diesen QR-Code wird er auf direktem Weg auf die Website www.spritbon.de weitergeleitet, wo ihm nach Abschluss der Transaktion sein persönlicher digitaler Beleg zur Verfügung steht. Das funktioniert ohne extra App und ohne Registrierung.
Und was ist mit Stationskunden? Bei den Stationskundenrechnungen aus der Warenwirtschaft werden die Rechnungen künftig wie bisher als pdf und nun zusätzlich als Datei im "X-Rechnung"-Format gemeinsam per E-Mail ausgegeben.
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz
Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz wird ab 2025 die EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit (European Accessibility Act, EAA) umgesetzt. Das Gesetz hat zum Ziel, die Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen in der Europäischen Union zu harmonisieren und somit die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen (kognitive, visuelle, auditive, motorische, sprachliche Einschränkungen) zu verbessern. Hier kommen neue Terminals im In- und Outdoorbereich zum Einsatz und bei Tankautomaten, die in der zweiten Jahreshälfte bestellt werden, ist auch der Audio-Ausgang schon vorzusehen.
Die Regelungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes sind grundsätzlich ab dem 28. Juni 2025 anzuwenden. Für Selbstbedienungsterminals wurde eine Übergangsfrist von 15 Jahren festgelegt.
HUTH:bridge, nicht nur für externe Dienstleister
HUTH:bridge ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Cloud-Diensten, die rund um die HUTH-Systeme und ihre Funktionen für externe Stellen von Interesse sein können. Im Fokus steht hierbei zum einen die unkomplizierte Einbindung von Dienstleistern, zum anderen aber auch die Überwachung von Systemfunktionalitäten und Gerätestatus. Betrieben werden die HUTH:bridge- und/ oder andere Cloud-Dienste auf einem zentralen bei Telekom gehosteten Server.
Alternative Kraftstoffe und ein digitaler Zwilling
Das eingangs bereits erwähnte HVO ist ein zusätzliches Verkaufsprodukt, das durch seine CO2-Ersparnis hervorsticht. Aus der Cloud liefert HUTH:bridge auch hier die relevanten Daten für den Ausweis dieser Ersparnis auf dem Bon. Der genaue Wert der CO2-Ersparnis wird mit jeder HVO-Lieferung aktuell bereitgestellt und berechnet. Ein sogenannter "digitaler Zwilling" im Hintergrund sorgt dafür, dass der gesamte Prozess von der Herstellung des HVOs bis zum Tanken lückenlos dokumentiert ist.
Auch bei der nun vermehrten Integration von Schnellladern in die vorhandene Infrastruktur aus Kasse und/oder Tankautomaten kann die EV-Charging Einrichtung in der HUTH:bridge Cloud der Mittler sein. Durch die Systemintegration können Ladekunden auch alle an der Tankstelle akzeptierten Zahlmittel wählen. Das alles mit klarer Preisauszeichnung im Vorfeld und ohne zusätzliche Gebühren für die Abwicklung im Hintergrund über individuelle Apps. Darüber hinaus kann der Kassierer bei einer systemintegrierten Lösung auch Einfluss auf eine (nicht allzu seltene) Störung der Ladeinfrastruktur nehmen.
Alles im Blick mit perfektem Monitoring
Statusinformationen und die Alarmmeldungen aus HUTH:bridge dienen als Datengrundlage für die Darstellungen im Site-Monitoring Modul der Spritbox. Tankstellen mit wenig oder sogar gänzlich ohne Personal zu betreiben setzt ein gutes Monitoring voraus. Mit dem Site-Monitoring Modul der Spritbox werden Tankstellenbetreiber künftig ihr Tankstellennetz auf Fehlfunktionen und Auffälligkeiten überwachen können und im Fall der Fälle einer Störung aktiv gemeldet bekommen. Darüber hinaus können bei Bedarf Detailinformationen zum Zustand einer einzelnen Tankstelle angesehen werden.
Weitere geplante Projekte, die teilweise bereits bei HUTH umgesetzt werden, sind zeitgesteuertes Artikel-Pricing via KI und die zentrale Kampagnensteuerung über das Werbedisplay. Darüber hinaus sind viele weitere spannende Projekte in der Pipeline. Tankstellenunternehmer können sich zum Beispiel auf Neues beim bewährten Systemautomaten T5010 freuen. Dieser kommt mit neuem Terminal und Kopfhörerbuchse zur Auslieferung. Auf derselben Systemtechnik basierend, bietet HUTH mit dem T5050 nun eine CRinD-Lösung, die Fast-Lane-Konzepte realisieren lässt. Für den Unterbau an speziellen Gilbarco- und Tokheim-Säulen gibt es Gehäuse, die auch an bestehenden Standorten einfach nachgerüstet werden können.

Der virtuelle Tankautomat
Auch neu: App-Zahlungen. Die App übernimmt anstelle des Kartenterminals die Vorautorisierung am angeschlossenen Tankautomaten und das Freischalten der Säule, an der getankt werden soll. Die Funktion kann, muss aber nicht zusammen mit einem oder mehreren Tankautomaten zum Einsatz kommen. Der virtuelle Tankautomat ermöglicht final den Verzicht auf den physikalisch vorhandenen Automaten. Das bedeutet eine Rund-um-die-Uhr-Verkaufsbereitschaft ohne einen zusätzlichen Hardware-Invest.
Egal ob Kaffee, Wäsche oder der Mattenklopfer – gerne überträgt man heute den Bezahl- und Abrufvorgang auf den Kunden. Ein Ausdruck eines QR-Codes über den Bon, oder dessen Download in eine der vielen Bezahl-Apps, ermöglicht heute die Selbstbedienung. Der Kunde startet mit dem QR-Code die Kaffeemaschine, die Waschstraße oder den Mattenklopfer. Eine Kassensoftware, dazu die Konnektivität in die Cloud und zum Zahlungsverkehrsdienstleister – schon funktionieren die Self-Services bei gleichzeitig sauberer Kassenbuchung.

Dieser Service drängt sich geradezu auf
In Zeiten, in denen es zunehmend schwerer wird, geeignetes Personal zu finden, drängen sich die stationären Self-Services nahezu auf. "Self Check-out"-Systeme (SCO) sind bereits aus anderen Branchen (Einzelhandel, Möbelhaus, Fast-Food-Anbieter) bekannt und werden auch in Tankstellenbetrieben aus mehreren Gründen installiert: zur Effizienzsteigerung, zur Reduzierung von Personalkosten und zur Verbesserung des Kundenerlebnisses. Sie ermöglichen eine schnellere Abwicklung von Einkäufen und reduzieren Wartezeiten, besonders während Stoßzeiten. Personal kann noch besser geplant und unterstützt werden.
HUTH hat mit dem T600 Self-Checkout eine SCO-Kasse entwickelt, mit der Kraftstoffverkäufe über Zapfsäulen, digitale Produkte, die durch Bereitstellung eines Gutscheins (etwa Kaffee oder die Autowäsche) verkauft werden und reguläre Shopartikel verkauft werden können. Schnell, einfach, bargeldlos.
"Investitionssicherheit und ein passendes Servicekonzept sind Argumente, die in der Produktentwicklung bei HUTH eine wesentliche Rolle spielen. Wir prüfen unsere Komponenten auf Tankstellentauglichkeit und sichern unseren Partnern eine langfristige Verfügbarkeit zu", sagt Simone Schönbeck, die bei HUTH das Marketing verantwortet. "Die Integration des SCO in bestehende Kassenkonzepte fällt aufgrund der verwendeten Standardhardware besonders leicht, weil der Aufwand für (Fremd-) Schnittstellen-Anpassungen und branchenfremden Systeme, die nicht zu 100 Prozent zur Tankstelle passen, entfällt."