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Status vor der Automesse: Stockende Stromer

06.09.2013 13:46 Uhr
Vorsorglich: Ob und wann die Stromer Käufer anziehen, bleibt unklar. Extra Parkplätze für die E-Autos gibt es an manchen Stellen schon.
© Foto: picture alliance/dpa

Vor dem Start der IAA lässt sich festhalten: Elektroautos kommen in Deutschland nicht ins Rollen. Die Kunden halten sich zurück, der alternative Antrieb macht noch viele Probleme.

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Wenig elektrisierend: Zu teuer, begrenzte Reichweite, zu wenig Ladesäulen. Der frühe Hype ums E-Auto ist längst einem nüchternen Pragmatismus gewichen. "Im Moment ist Elektromobilität etwas für Zweit- und Drittwagenbesitzer, die Geld haben und eine Garage mit Stromanschluss", sagt Autoexperte Stefan Bratzel.

Schwung bringen soll nun die Internationale Automobil-Ausstellung – IAA -, die vom 12. bis 22. September stattfindet. In Frankfurt dürften die neuen Elektroautos von BMW und VW zu den Stars gehören. Der BMW i3 ist ein Wagen mit völlig neuer Technologie, BMW-Chef Norbert Reithofer sprach vom "Beginn einer neuen Ära". Marktführer VW kommt mit dem e-Up und dem e-Golf. Bis Ende 2014 sollen insgesamt 16 neue Elektro-Modelle aus deutscher Produktion bei den Händlern stehen.

Aber kaufen die Kunden E-Autos? Bisher ernüchtern die Zahlen: Ganze 2.904 in Deutschland verkaufte Elektroautos zählte das Kraftfahrtbundesamt seit Januar. Damit liegt der Anteil für 2013 bei 0,17 Prozent.

Als Problem gilt vor allem die Angst der Kunden vor der begrenzten Reichweite, die bei E-Autos bisher 150 bis 200 Kilometer beträgt. Obwohl die meisten Fahrer im Alltag täglich weniger zurücklegen. 

Dazu kommt der hohe Preis der E-Autos, dies liegt vor allem an der teuren Batterie. Der i3 kostet in der Einstiegsvariante knapp 35.000 Euro. Der E-Up von VW soll für rund 27.000 Euro zu haben sein. Das Basismodell des VW-Kleinwagens kostet 9.975 Euro.

Selbst Top-Manager sind daher skeptisch. "Wir werden warten, bis wir diese Technologie zu erträglichen Preisen anbieten können", sagte Skoda-Chef Winfried Vahland jüngst der Zeitschrift „Automobilwoche“. Der Chef für Elektroantriebe im VW-Konzern, Rudolf Krebs, betrachtet es als realistisch, dass E-Autos 2018 nur ein Prozent Absatzanteil erreichen.

Auch eine Infrastruktur existiert bisher nur im Ansatz. Der Ausbau von öffentlichen Ladesäulen stocke, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Und staatliche Subventionen in Form von Steuergeschenken wie in anderen Ländern gibt es in Deutschland nicht. China zum Beispiel macht auch angesichts der Umweltsorgen bis zu 60.000 Yuan (rund 7.300 Euro) Zuschuss für den Kauf eines Elektroautos locker. Damit sollen bis 2020 fünf Millionen Elektrofahrzeuge auf Chinas Straßen fahren. In Deutschland sollen es eine Million sein.

 

Der Star in der Nische

"Das Elektroauto ist in keinem Markt der Welt Quotenseller", betont Dudenhöffer. Aber die Befürworter der E-Mobilität haben einen Star: Den US-Hersteller Tesla mit Gründer Elon Musk. Dem Erfolg des Oberklassewagens Model S hat es die kalifornische Firma zu verdanken, dass sie in die Gewinnzone fuhr. Tesla verkaufte im vergangenen Quartal 5.150 Wagen von seinem Model S.

Der Autobranche bleibt keine andere Wahl, als Milliarden in alternative Antriebe zu stecken. Denn sie steht industriepolitisch unter Druck. Grund sind strengere Grenzwerte in der EU für den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2). Wie streng sie ausfallen, ist noch unklar. Sicher scheint: Um die Grenzwerte zu schaffen, brauchen die Hersteller mehr Modelle mit alternativen Antrieben. Dabei ist nicht ausgemacht, welcher Antrieb sich am Ende durchsetzt: ob der reine Elektromotor oder Kombinationen mit Verbrennungsmotoren, wie Plug-in-Hybrid oder Range Extender. Und auch die Brennstoffzelle, bei der Wasserstoff zu Energie wird, ist noch nicht aus dem Rennen. (dpa/kak)

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