Anfang 2025 startete Reemtsma den ersten Schwarzmarkt-Tracker für illegale Zigaretten und E-Zigaretten in Deutschland gestartet. Seither bietet das auf offiziellen behördlichen Mitteilungen basierende Online-Tool einen Überblick über Sicherstellungen illegaler Produkte durch Zoll oder Polizei.
Die Bilanz nach Ablauf des ersten Halbjahres 2025 zeigt nun deutlich: Der Schmuggel sowie illegale Handel mit Tabakzigaretten und – stark wachsend – auch mit E-Zigaretten und E-Liquids bleiben ein Riesenproblem. Hinzu kommen immer mehr Sicherstellungen von in Deutschland verbotenem Tabak zum oralen Gebrauch ("Snus") sowie tabakfreien Nikotinbeuteln. Deshalb weist der Schwarzmarkt-Tracker nun auch diese Produkte neu aus. Zudem fordert Reemtsma ein wirksames Bündnis gegen illegalen Handel mit Tabak- und Nikotinprodukten in Deutschland.
Im ersten Halbjahr des Jahres 2025 (1. Januar bis 30. Juni) sind insgesamt 78 Mitteilungen von Zoll- sowie Polizeibehörden aus ganz Deutschland in den Reemtsma Schwarzmarkt-Tracker eingeflossen. Die darin enthaltenen Angaben zu sichergestellten Stückzahlen und Mengen illegaler Zigaretten bzw. E-Zigaretten sowie zu den damit verbundenen Steuerschäden addieren sich für das gesamte erste Halbjahr auf:
- Illegale Tabakzigaretten: mindestens 45.558.591 Stück
- Illegale E-Zigaretten: mindestens 2.780.803 Stück
- Steuerschaden: mindestens 14.478.348 Euro
Fast 5.700 Dosen illegaler Oraltabak bzw. Nikotinbeutel
Anders als Kautabak, der ebenfalls in vorportionierten Beuteln erhältlich ist und legal in Deutschland vertrieben werden darf, sind Tabak zum oralen Gebrauch, wie skandinavischer "Snus", und tabakfreie Nikotinbeutel hierzulande nicht verkehrsfähig, wenngleich jedoch problemlos erhältlich. Das birgt große Risiken für den Verbraucher- und Jugendschutz. Um diesen wachsenden Bereich des Schwarzmarkts in Deutschland künftig genauer betrachten zu können, weist der Reemtsma Schwarzmarkt-Tracker ab sofort auch diese illegalen Produkte separat aus. Demnach haben Zoll und Polizei seit Jahresanfang 2025 bereits die Sicherstellung von 5.692 Dosen vermeldet.
Alarmierender Trend bei illegalen E-Zigaretten
Zu Jahresanfang 2025 hatte Reemtsma bereits alle offiziellen Mitteilungen der Zoll-Behörden zu Funden illegaler E-Zigaretten und E-Liquids für das Jahr 2024 ausgewertet. Demnach wurden im gesamten Jahr 2024 umgerechnet rund 2,78 Millionen illegale E-Zigaretten in Deutschland beschlagnahmt. Alarmierend: Dieser Wert wurde nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 bereits eingestellt.
"Auch wenn unser Schwarzmarkt-Tracker nur die Spitze des Eisbergs abbilden kann, zeigt er deutlich: Der Schwarzmarkt in Deutschland mit illegalen und nicht verkehrsfähigen Tabak- und Nikotinprodukten boomt", betont Christian Cordes, Director Corporate & Legal Affairs Cluster DACH bei Reemtsma. "Gerade bei neuartigen Produktkategorien wie E-Zigaretten und Oraltabak ist der Trend alarmierend. Darin steckt eine Riesengefahr für den Verbraucher- und Jugendschutz, für den legalen Wettbewerb und für wichtige Steuereinnahmen, die dem Staatshaushalt entgehen. Um dem effektiver begegnen zu können, braucht es ein wirksames Bündnis von Politik, Behörden, Herstellern, Händlern und auch Verbrauchern, die sich gemeinsam gegen illegale Aktivitäten im Markt stark machen."
Meldeportal für einen saubereren E-Zigarettenmarkt in Deutschland
Neben dem Reemtsma Schwarzmarkt-Tracker ist mit dem Online-Meldeportal www.vape-kontrolle.de seit Mai dieses Jahres eine weitere Industrieinitiative für mehr Jugendschutz und weniger illegalen Handel mit E-Zigaretten online. Das vom Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) ins Leben gerufene Portal steht allen Bürgern offen und soll helfen, den Markt für E-Zigaretten sicherer zu machen und Verstöße gegen den Jugend- und Verbraucherschutz aufzudecken – zunächst in Hamburg und Berlin, perspektivisch auch bundesweit