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Test: In Bayern sollen ab 2026 weitere Wasserstoffzüge fahren

18.08.2025 11:29 Uhr | Lesezeit: 3 min
Wasserstoff H2
Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft.
© Foto: Roman/Pixabay

Im Bahnbetrieb wird bereits seit Ende 2024 in Bayern ein Wasserstoffzug getestet, weitere sollen folgen. Doch eigentlich setzt der Freistaat eher auf andere Technologie.

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Bayern will den Testbetrieb von Wasserstoffzügen trotz einer gewissen Skepsis bezüglich der Technik erweitern. Drei Wasserstoff-Züge sollen voraussichtlich ab Dezember 2026 in Oberbayern auf der Strecke von Mühldorf nach Burghausen eingesetzt werden, berichtete das bayerische Verkehrsministerium. Bereits seit Ende 2024 ist von Augsburg aus ein mit Wasserstoff betriebener Zug im Probebetrieb. Die Technik soll helfen, umweltfreundliche Alternativen für Strecken ohne Oberleitungen zu finden. Denn bis zum Jahr 2040 will die Staatsregierung den Einsatz von Dieselzügen auf nicht elektrifizierten Strecken beenden.

"Von Pannen geprägt"

Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) ist allerdings bislang nicht überzeugt, dass Wasserstoff dafür die beste Technologie ist: "Auch Wasserstoffzüge können eine Alternative sein. Allerdings sind diese sehr teuer und der Betrieb deutschlandweit von Pannen geprägt." Das weitere Vorgehen werde von den Erfahrungen des Testbetriebes abhängen, sagt er.

Bernreiter macht klar, dass er aktuell die Nachrüstung der Bahnstrecken mit Oberleitungen und auch den Betrieb von akkubetriebenen Zügen als bessere Lösung ansieht. Dem Ministerium zufolge gibt es derzeit Planungen für die Elektrifizierung der Bahnstrecken auf etwa 1.000 Kilometern. Es seien 680 Kilometer davon im aktuellen Bundesverkehrswegeplan vorgesehen, der Freistaat selbst plane Oberleitungen für weitere Strecken mit einer Gesamtlänge von rund 330 Kilometer. "Die Elektrifizierung sämtlicher Strecken in Bayern bleibt das Fernziel", berichtet das Ministerium. Angesichts der Kosten und begrenzter Planungskapazitäten werde dies aber "erst sehr langfristig zu erreichen sein". 

Wasserstoffzüge könnten bis dahin eine Übergangslösung sein. Der bereits eingesetzte Testzug fährt seit mehr als einem halben Jahr bei der Bayerischen Regiobahn von Augsburg entweder nach Füssen im Allgäu oder nach Peißenberg im westlichen Oberbayern. Wenn der Testzug in die Werkstatt muss, wird er allerdings durch Dieselzüge ersetzt. 

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Test unter realen Bedingungen

Detaillierte Informationen dazu, wie der Probebetrieb läuft, sind allerdings weder vom Betreiber noch von dem Hersteller Siemens Mobility zu bekommen. "Die Zuverlässigkeit ist insgesamt gut, jedoch gab es vereinzelte technische Herausforderungen, die im Rahmen eines neuen Systems nicht ungewöhnlich sind", berichtet ein Siemens-Sprecher. 

Da nur ein Fahrzeug zur Verfügung stehe, sei eine klassische Verfügbarkeitsmessung wie bei größeren Flotten nicht sinnvoll. Laut Siemens geht es hauptsächlich um die Überprüfung der Technik unter realen Einsatzbedingungen. Die hohe Verfügbarkeit der Mireo Plus H-Wasserstoffzüge zeige sich aber auf der Heidekrautbahn Berlin-Brandenburg. Dort würden mehrere Züge im täglichen Betrieb eingesetzt.

Unterdessen plant Bayern bereits konkret den verstärkten Einsatz von Elektrozügen, die von Akkus gespeist werden. So hat der Freistaat beschlossen, dass mehrere Strecken in Schwaben und im Bayerischen Wald künftig mit solchen Bahnen befahren werden sollen. Dafür werden in mehreren Orten Ladestationen gebaut. Die Züge können aber auch aufgeladen werden, wenn sie einen Teil ihrer Fahrt auf Strecken mit Oberleitungen machen. 

Zeitweise war auch angedacht worden, dass beispielsweise im Allgäu auf kombinierte Elektro-Wasserstoff-Bahnen gesetzt werden könnten. Dies wurde dann aber wieder verworfen. Laut Ministerium hat ein Gutachten gezeigt, "dass die Kombination von Akku- und Wasserstoffantrieb in einem Fahrzeug technisch sehr aufwändig und mit hohen Risiken verbunden wäre". Zudem müsste eine teure Versorgungs- und Betankungsinfrastruktur für den Wasserstoff gebaut werden.

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