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ETL Stiftung Kinderträume: Kindern wirklich helfen

05.07.2024 08:15 Uhr | Lesezeit: 3 min
Christine Wernze
Christine Wernze ist Steuerberaterin – und Vorstandsvorsitzende der ETL Stiftung Kinderträume. Sie engagiert sich für leidtragende Kinder in Deutschland. Im Interview wird deutlich, wie sehr ihr die Stiftung am Herzen liegt.
© Foto: Stefanie Päffgen

"Und wenn wir nur EINEM Kind helfen können, dann bin ich schon glücklich", sagte Christine Wernzes Mann einmal. Und gründete eine Stiftung. Wie genau diese Stiftung notleidenden Kindern in Deutschland ganz konkret hilft, lesen Sie hier.

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Sprit+: Frau Wernze, wie lange gibt es die ETL Stiftung Kinderträume, wer hat sie ins Leben gerufen und warum?

Christine Wernze: Als 2008 der 60. Geburtstag meines Mannes immer näher rückte, wurde er vielfach gefragt, ob er spezielle Geschenkewünsche hat. Zur gleichen Zeit erfuhr mein Mann, dass sein Volksschullehrer um Spendengelder für ein Ambulanz-Mobil warb. Damit sollten Operationen von Kindern ermöglicht werden. Mein Mann war diesem Lehrer sehr verbunden, denn er hatte ihm viel zu verdanken. Ihn beeindruckte, wie er sich Zeit seines Lebens für bedürftige Kinder einsetzte. Die Aktion seines Lehrers zu unterstützen, sah mein Mann als Möglichkeit, sich bei ihm zu bedanken. So bat er jeden, der ihn wegen eines Geschenkewunsches zu seinem 60. Geburtstages ansprach, für das Ambulanz-Mobil zu spenden. Viele ließen sich nicht lange bitten. Die ersten Spenden gingen also für dieses Projekt bei der Stiftung ein, die mein Mann kurz zuvor als eine Stiftung der ETL-Gruppe gegründet hatte.

Die ETL-Stiftung Kinderträume lag ihm sehr am Herzen, denn er war immer der Meinung gewesen, dass Menschen wie er, die finanziell gut aufgestellt sind, bedürftigen Menschen helfen müssen. Vor allem die Unterstützung bedürftiger Kinder war ihm ein großes Anliegen.

Seit wann sind Sie im Vorstand und wie sind Sie zu diesem Posten gekommen?

Ich bin seit 2012 im Vorstand unserer Stiftung und heute Vorstandsvorsitzende. Damals hatte ich die Nachfolge des damaligen Mitbegründers der ETL AG, Klaus F. K. Schmidt, angetreten. Die Arbeit für unsere Stiftung ist mir eine ausgesprochene Herzensaufgabe und wird mich immer auf besondere Weise mit meinem 2023 verstorbenen Mann verbinden.

Warum engagieren Sie sich für die Stiftung, was motiviert Sie?

Mein Mann sagte oft: "Und wenn wir nur EINEM Kind helfen können, dann bin ich schon glücklich". Es ist vor allem dieser Satz, der mein Engagement für unsere Stiftung beschreibt. Gleichzeitig ist es ein Gegenpol zu meinem ziemlich verkopften Alltag als Steuerberaterin.

Wenn ich immer die Beschreibungen der von uns geförderten Kinderhilfsprojekte lese, bin ich oft fassungslos, wieviel Not es unter Kindern gibt. Und das hier in Deutschland! Wenn wir dann sehen, wie wir mit unseren Stiftungsgeldern helfen können und wie sich die Menschen über unsere Hilfe freuen, sind wir immer wieder aufs Neue gerührt.

Außerdem sind die Einrichtungen, die sich an uns wenden, dringend auf Spendengelder angewiesen. Gäbe es Stiftungen wie unsere nicht, stünden sie vor dem Aus. Und das Schlimmste daran: Die Leidtragenden wären die Kinder, die dringend Hilfe brauchen. Einen Teil dazu beizutragen, dies zu verhindern, treibt alle Mitarbeiter unserer Stiftung an.

Die Stiftung hat schon viele Wünsche erfüllt. Ist Ihnen ein Wunsch oder ein Schicksal nahegegangen, können Sie sich an eine Situation besonders gut erinnern?

Ja, eins ist wirklich besonders gewesen. Es war unser unbestritten größtes Projekt: An der Uniklinik Bonn gibt es seit 2011 das Zentrum für seltene Erkrankungen Bonn. Doch erst 2019 hat das Zentrum die "Interdisziplinäre Kompetenzeinheit für Patienten ohne Diagnose" gegründet, um Kindern, die eine Krankheit haben, für die bis dahin keine Diagnose gestellt werden konnte, eine zentrale Anlaufstelle zu bieten. Wir haben die Gründung dieser Anlaufstelle initiiert und maßgeblich begleitet.

Die Realisierung des Projektes ist mir bis heute unvergesslich, weil damit Kindern und deren Eltern eine unvorstellbare Last genommen werden kann. Man muss sich das mal vorstellen, die Betroffenen durchleben einen jahrelangen Höllentrip. Neben dem Schmerz und der Ungewissheit türmen sich hohe Hürden auf. Denn ohne Diagnose bleiben ihnen viele Türen unseres Gesundheitswesens verschlossen. Mit der Anlaufstelle haben wir dem etwas entgegengesetzt.

Wenn die Betroffenen zur Anlaufstelle finden, arbeitet das Team unter der Leitung von Kinderarzt Prof. Dr. Lorenz Grigull die Krankenakten auf und sucht dann mit bis zu 30 Spezialisten nach der Stecknadel im Heuhaufen. Immer mit dem Ziel, den Familien endlich eine Diagnose geben zu können. Prof. Grigull weiß, dass er und sein Team wahrscheinlich nicht jedes "medizinische Rätsel" lösen werden. Aber sie versuchen es Tag für Tag. Das bewundere ich sehr. Ich wünsche mir, dass viele Betroffene den Weg nach Bonn finden. Oft sind solche Einrichtungen ja nicht bekannt. Deshalb erzähle ich immer wieder davon, damit es sich weiter herumspricht.

Die Stiftung kann durch Spenden und/oder eine Patenschaft unterstützt werden. Können Sie Details zu einer Patenschaft nennen? Läuft das so ähnlich ab wie bei World Vision oder Plan International, bekommt man ein "eigenes" Kind?

Nein. Bei uns bedeutet Patenschaft, dass die Projekte immer von einer Kanzlei aus der ETL-Gruppe, die in der jeweiligen Region ansässig ist, begleitet wird. So wird diese Kanzlei zum Paten des Projektes und hat einen direkten Bezug dazu. Nicht selten entstehen so auch enge Verbindungen zu den Spendenempfängern. Gleichzeitig wissen wir, dass jeder Euro da ankommt, wo er ankommen soll.

Im Mai 2024 haben wir zum Beispiel ein Kinderhilfsprojekt mit der Eurodata, die ja auch zur ETL-Familie gehört und in Saarbrücken ansässig ist, unterstützt. In diesem Fall konnten wir herzkranken Kindern in Homburg helfen. Herzkrankheit kann die Mobilität und die körperliche Aktivität von Kindern erheblich einschränken. Oftmals sind herzkranke Kinder aufgrund ihrer gesundheitlichen Herausforderungen nicht in der Lage, an sportlichen Aktivitäten teilzunehmen, die für andere Kinder selbstverständlich sind. Der Verein "Herzkrankes Kind Homburg/Saar e.V." will diese Hürden mit einem E-Bike-Verleih überwinden. Durch die elektrische Unterstützung wird den Kindern eine neue Form der Bewegung und Freiheit ermöglicht. Sie können längere Strecken zurücklegen und an Aktivitäten im Freien teilnehmen, die ihnen zuvor verwehrt blieben. Das stärkt auch ihr Selbstbewusstsein und ihre soziale Integration. Wir haben dieses wunderbare Projekt mit 6.000 Euro unterstützt. Davon hat der Verein zwei E-Bikes gekauft.

Auch das Projekt, das wir kürzlich mit einer unserer vielen auf die Betreuung von Tankstellen spezialisierten Kanzleien, ETL Küpper & Partner in Leipzig, gefördert haben, ist ganz typisch. In diesem Fall konnte das Kinderheim Schwalbennest in Waldsteinberg mit unseren Spendengeldern endlich einen neuen Spieleturm bauen. Den hatten sich die Kinder schon so lange gewünscht. Der alte war baufällig und durfte nicht mehr genutzt werden.

Kinder auf einem Kletterturm
Den Kletterturm hatten sich die Bewohner des Kinderheims Waldsteinberg schon lange gewünscht.
© Foto: ETL Stiftung Kinderträume

Gibt es einen regionalen Schwerpunkt?

Nein, wir unterstützen bundesweit Kinderhilfsprojekte, wenn auch vornehmlich in den Regionen, in denen unsere Kanzleien ansässig sind. Die ETL-Gruppe ist in Deutschland mit über 950 Kanzleien vertreten.

Gibt es einen besonderen Fokus auf eine bestimmte Gruppe Kinder (Kinderheime, Opfer von Missbrauch, Zuwanderer, Kindergärten, Schulen, …)?

Nein, wir unterstützen dort, wo bedürftige Kinder unsere Hilfe brauchen. Die Not hat viele Facetten, deshalb ist auch unser Engagement facettenreich.

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