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IG Esso: Rückblick 2022 und Ausblick 2023

12.12.2022 13:22 Uhr | Lesezeit: 4 min
IG Esso: Rückblick 2022 und Ausblick 2023
Kommt 2023 das große Tankstellensterben?
© Foto: Annika Beyer

Wie in den vergangenen Jahren blickt IG-Esso-Geschäftsführer André Zacharias zum Jahresende auf das vergangene Jahr 2022 zurück. Auch das kommende Jahr hält große Herausforderungen für die Branche bereit.

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Wie leicht man bei einem Ausblick auf das nächste Jahr durch aktuelle nicht vorhersehbare Entwicklungen danebenliegen kann, zeigt das Jahr 2022. Eigentlich konnte man optimistisch in das Jahr 2022 gehen. Corona schien im Griff und die Lage in der Tankstellenbranche wieder in Richtung des Vorcoronajahres 2019 zu gehen. Das zeigte sich auch in der stabilen Anzahl von noch 14.099 Straßentankstellen in Deutschland Anfang des Jahres.

Das Hauptproblem schien die sich weiter verschärfende Personalproblematik zu sein. Im Wettbewerb mit dem Einzelhandel wurde und wird es immer schwieriger, ausreichend Personal für die Stationen zu finden. Hohe Belastung, unangenehme Arbeitszeiten und im Vergleich schlechtere Bezahlung machen den Job an der Tankstelle immer weniger konkurrenzfähig bei dem zunehmenden Wettbewerb um Arbeitskräfte. Immer häufiger müssen die Betreiber den Mangel an Arbeitskräften kompensieren, was zu einer Überlastung führt.

Dann, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, gingen die Spritpreise plötzlich durch die Decke. In Deutschland waren die Preise für Kraftstoff in diesem Jahr so hoch wie nie. Der am 1. Juni für drei Monate eingeführte Tankrabatt konntediese Entwicklung nur vorübergehend puffern.

Echo/EG war in dieser Zeit damit beschäftigt, den Kauf der OMV durch das Kartellamt absegnen zu lassen. Dies schlussendlich erfolgreich, wenn dafür auch einige langjährige Partner abgegeben werden mussten. Doch wer davon ausging, dass die OMV-Stationen zeitnah zu Esso-Stationen umgeflaggt wurden, lag falsch. Bis heute wissen die OMV-Kollegen nicht, unter welcher Marke sie in Zukunft ihre Stationen führen dürfen.

Dann Ende Mai die gefühlte Katastrophe – die Kartenterminals fielen bei allen Esso Stationen aus. Es dauerte einige Zeit, bis der normale Betrieb wieder aufgenommen werden konnte. Betreiber und Mitarbeiter wurden dadurch bis an die Grenzen der Belastbarkeit – und teilweise darüber hinaus – gebracht. Der Ausfall der Kartenterminals ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass Echo/EG notwendige Investitionen in die Stationen immer wieder hinauszögerte. Wenn man die Versprechungen von EG bei Übernahme des Netzes im Jahr 2018 mit dem Zustand des Netzes 2022 vergleicht, muss man konstatieren, dass EG hier alles schuldig geblieben ist.

Existenzbedrohende Krise

Im Herbst 2022 zeigte sich, dass es noch schlimmer geht: Auf viele Betreiber kommt eine existenzbedrohende Krise zu. Eine Kostenkrise. Neben den ohnehin massiv steigenden Kosten für Betriebsstoffe und Personalkosten schießt nun auch der Strompreis in die Höhe. Bei einem Großteil der Betreiber enden die Strompreisverträge zum Ende des Jahres. Damit einhergehend steigen die Strompreise derart, dass die Wirtschaftlichkeit vieler Stationen gefährdet ist. Der Gewinn der Stationen lässt Strompreiserhöhungen von teilweise mehreren zehntausend Euro schlicht nicht zu.

Ob die Maßnahmen der Bundesregierung in Sachen Strompreisbremse hier eine Entlastung bringen, ist kaum anzunehmen. Die bisherigen Strompreise sind wohl auf absehbare Zeit nicht mehr wiederkehrend. Bislang bleibt Echo/EG – wie viele andere Gesellschaften – eine Antwort auf diese Entwicklung schuldig, was zu großer Verunsicherung im Netz und der gesamten Branche führt.

Soll die Entwicklung aber 2023 nicht zu einem großen Tankstellensterben führen, so müssen alle Gesellschaften schnellstmöglich eine Antwort auf die Kostenkrise finden. Wir werden diese Antwort einfordern.

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