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IG Esso: Bericht von der ordentlichen Mitgliederversammlung

05.08.2022 13:20 Uhr | Lesezeit: 6 min
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Die Jahreshauptversammlung 2022 der IG Esso war gut besucht und die Teilnehmer betiligten sich rege.
© Foto: André Zacharias

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung gab es viel Gesprächsbedarf. Es ging unter anderem um die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags, eine Sammelklage wegen des Ausfalls der Kartenterminals und viele weitere Probleme, denen die Tankstellenbetreiber oft alleine gegenüberstehen.

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Am 24. Juni 2022 fand im Lindner Hotel am Michel in Hamburg die Jahreshauptversammlung der IG Esso statt. Der erste Vorsitzende Markus Mössner begrüßte zunächst die zahlreich anwesenden Mitglieder und die Referenten Thomas Schmidt von der ETL Unternehmensberatung und Michael Webner von Echo Tankstellen. Die dritte Referentin, Annabell Heller von der MCS hatte leider wegen Erkrankung kurzfristig abgesagt.

 

Übernahme des OMV Netzes hat wohl Priorität

Nach Feststellung der Beschlussfähigkeit gab Mössner einen Rückblick auf das vergangene Jahr 2021. Wenn man die aktuellen Probleme des Jahres 2022 betrachtet, dann war das Jahr 2021 ein ruhiges Jahr. Manch einer wird aber sagen, ein zu ruhiges Jahr. Denn von der Gesellschaft kamen nur wenig Impulse. Die bei der Übernahme im Jahr 2018 versprochenen neuen Geschäftsmodelle bleibt die Gesellschaft auch im vierten Jahr der Übernahme schuldig. Im Moment scheint der Fokus der Gesellschaft auf der Übernahme des OMV Netzes zu stehen.

Danach führte Rechtsanwalt André Zacharias, Geschäftsführer der IG Esso, in die Regularien ein und erstattete den Geschäftsbericht für das Jahr 2021. Schatzmeister Wolfgang Jenuwein erläuterte danach den Kassenbericht für das Jahr 2021. Leider musste ein negatives Ergebnis ausgewiesen werden, sodass der Vorstand sich entschieden hat den Mitgliedern eine moderate Beitragserhöhung vorzuschlagen.

Nachdem die Kassenprüfer die ordnungsgemäße Buchführung und Übereinstimmung der Bank und Kassenbestände festgestellt hatten, wurden Vorstand und den Kassenprüfern einstimmig die Entlastung durch die Mitgliederversammlung erteilt.

 

Mitgliedsbeitrag wird erhöht

Wie bereits der Schatzmeister ausführte, stellte der Vorstand danach den Antrag auf Erhöhung des ordentlichen Mitgliederbeitrages ab 1. Januar 2023 auf 400 Euro Jahresbeitrag gemäß neuer Beitragsordnung. Der Geschäftsführer der IG erläuterte vorab die Gründe für diesen Antrag. Durch die Schrumpfung des Esso-Netzes in den vergangenen Jahren und den Trend zur Mehrfachbetreibung hat die IG in den letzten Jahren erheblich Mitglieder verloren. Durch Einsparmaßnahmen lassen sich diese Einnahmeausfälle nicht mehr kompensieren. Auch wenn die Hoffnung besteht, durch die Integration der OMV neue Mitglieder zu gewinnen, sollte der Mitgliedsbeitrag angemessen erhöht werden. Nachfolgend wurde der Vorschlag des Vorstandes einstimmig von der Mitgliederversammlung angenommen.

 

Ausfall der Kartenterminals war vorprogrammiert

Nachdem der Vortrag von Heller, MCS, krankheitsbedingt ausfiel, nutzte der Geschäftsführer der IG die freiwerdende Zeit für eine Aussprache und Diskussion mit den Mitgliedern über die derzeitigen Probleme der Gesellschaft. Leider kam nach den Kassenproblemen und dem Buchhaltungsdesaster nunmehr aktuell der Ausfall der Kartenterminals. Dieser führte nicht nur zu finanziellen Schäden, sondern belastete die Partner und deren Mitarbeiter enorm. Nach den Aussagen der Mitglieder erhärtet sich bei diesen der Eindruck, dass die Echo personell und finanziell nicht ausreichend von Muttergesellschaft ausgestattet wird. Wenn man den Erwerb der OMV ausnimmt, scheint selbst für dringend Notwendiges kein Geld vorhanden zu sein. So hätten auch die jetzt ausgefallenen Terminals, bereits letztes Jahr ausgetauscht werden sollen. Dieses Versäumnis räche sich jetzt.

 

Scheidt & Bachmann ist schlecht erreichbar

Auch zahlreiche weitere Probleme werden erörtert, hier insbesondere die schlechte Erreichbarkeit von Scheidt und Bachmann bei Kassenproblemen. Es wird auf die Frage nach einer Sammelklage gegen Echo wegen des Ausfalles der Kartenterminals gestellt. Nach Aussage des Geschäftsführers eignet sich dies seines Erachtens jedoch nicht für eine Sammelklage. Besser wäre eine Musterklage, die von Verbandsseite unterstützt werden könnte. Ideal wäre hier eine Händlerstation mit der Deurag-Rechtsschutzversicherung. Auch sollten die Betroffenen unbedingt zunächst den erlittenen Schaden ermitteln und gegenüber der Gesellschaft auch geltend machen.

Nach der Kaffeepause zeigt Referent Schmidt von der ETL Unternehmensberatung anschaulich die zahlreichen Fallstricke auf, die es bei einer Betriebsprüfung und einer Kassennachschau zu beachten gibt und erteilte Hinweise, wie diese zu verhindern sind. Das entsprechende Skript zu diesem Vortrag wird die IG Esso den Mitgliedern zur Verfügung stellen.

Danach begann Webner, Leiter des Tankstellengeschäfts der Echo Tankstellen, mit seinem Vortrag. Er führte zunächst aus, dass durch die aktuellen Ereignisse hinsichtlich des Ausfalls der Kartenterminal sich der Schwerpunkt seines Vortrags natürlich geändert habe. Er wollte aber trotzdem kurz auf die Übernahme des OMV Netzes eingehen. Mit Übernahme des Netzes der OMV konnten ca. 280 neue Stationen dem Echo-Netz zugeführt werden. Leider, und das bedauere er außerordentlich, mussten 25 Esso-Stationen wegen der Kartellauflagen abgegeben werden. Echo und ihm persönlich wäre es sehr schwer gefallen, hier langjährige Partner abgeben zu müssen. Die harten Kartellauflagen ließen Echo aber keine andere Wahl.

Danach erörterte Webner zusammen mit den mittlerweile per Zoom zu geschalteten Anja Schmatz und Volker Friedemann die Hintergründe des Ausfalls der Kartenterminals. Nachdem man den Ausfall erkannte, habe man unter hohem personellen Aufwand zusammen mit Esso und Payone versucht die Ursache des Ausfalls zu finden und schnellstmöglich Lösungen anzubieten. Leider waren die Probleme so komplex, dass diese nicht mit einem schnellen Update zu lösen waren. Man bedaure die Probleme außerordentlich, und sei selbst Opfer der Vorgänge. Mittlerweile sind die technischen Probleme gelöst und versuche nun die Kartengutschriften hinsichtlich der manuellen Erfassung so schnell als möglich abzuarbeiten. Aber auch hier gebe es zahlreiche Probleme, da teilweise Fehler bei den Kartennummern aufgetreten sind, die nunmehr mühsam und händisch korrigiert werden müssten.

Auf Frage der Anwesenden, wer für den Schaden der Betreiber aufkomme, äußerte Webner, dass Echo selbst gerade durch Juristen prüfen lässt, wer für den Schaden verantwortlich ist. Ob Echo den Schaden der Betreiber weiterreichen könne, müsste dann ebenfalls noch geklärt werden.

Echo hat zusammen mit Esso nunmehr zwei Programme aufgelegt, um verärgerte Kunden wieder zurückzugewinnen. Dies sei zum einen das bereits laufende Programm des kostenlosen Kaffees, dazu wird als weiteres Programm ein Gutschein von fünf Euro ausgelobt werden, wenn es der Kunde schafft, genau für 70 Euro zu tanken.

Beide Programme führen zu Diskussionen, ob diese tatsächlich Kundenzufriedenheit bieten. Die Anwesenden hätten sich vielmehr auch eine Anerkennung für die Mitarbeiter der Betreiber gewünscht, da diese ganz besonders unter der Kartenmisere gelitten hätten. Laut Echo ist aber an so etwas nicht gedacht.

Zoom-Konferenzen

Anschließend kommt es noch zu lebhaften Diskussionen mit den Anwesenden über die vielfältigen Probleme, die die Stationäre derzeit haben. Es wird angeregt, dass die Gesellschaft zu den wichtigsten Problemen Zoom-Konferenzen anbietet, damit sich hier Gesellschaft und Betreiber austauschen könnten. Echo will den Vorschlag aufnehmen.

Mössner bedankte sich abschließend bei den Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit und rege Teilnahme und schließt die Mitgliederversammlung. Er hofft, dass möglichst viele Mitglieder nächstes Jahr bei der nächsten Jahreshauptversammlung in München teilnehmen werden.

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