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Faktencheck: Zerkratzen Microfasertücher den Autolack?

01.02.2024 08:22 Uhr | Lesezeit: 4 min
Hochglanztuch von Bellanet
Für Autocockpits eignen sich feine, kurzflorige Microfasertücher.
© Foto: Bellanet

Man hört immer wieder, dass Microfasertücher Kratzer auf empfindlichen Oberflächen hinterlassen. Stimmt das? Erfahren Sie außerdem, welche Tücher sich für welchen Arbeitsschritt am besten eignen.

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Der Mythos, dass Microfasertücher Kratzer auf dem Autolack verursachen, ist falsch. Er lässt sich sogar durch wissenschaftliche Fakten widerlegen – doch dazu später mehr. Denn zunächst einmal ist es wichtig, zu verstehen, was Microfasertücher eigentlich sind und wie sie funktionieren: Microfasertücher bestehen aus winzigen, feinen Fasern, die eng miteinander verwoben sind. Diese Struktur erzeugt eine größere Oberfläche, die Schmutz, Staub und Feuchtigkeit effektiv aufnimmt und festhält.

Ohne Druck und mit reinem Wasser

Im Gegensatz zu herkömmlichen Baumwolltüchern oder Papiertüchern müssen Microfasertücher nicht mit aggressiven Reinigungsmitteln oder hohem Druck verwendet werden, um eine saubere Oberfläche zu erzielen. Die Tücher können allein durch ihre spezielle Struktur Schmutz mit reinem Wasser entfernen und sind somit besonders effektiv und schonend für die Oberflächen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Art der Reinigungslösung, die mit dem Tuch verwendet wird. Wenn eine aggressive oder abrasive Reinigungslösung verwendet wird, können immer Kratzer oder andere Beschädigungen auf der Oberfläche entstehen – und zwar unabhängig davon, welches Tuch verwendet wird. Daher ist es wichtig, nur klares Wasser oder eine milde Reinigungslösung zu verwenden, die speziell für Hochglanzoberflächen geeignet ist.

Besonders wichtig ist, dass eine Hochglanzoberfläche niemals punktuell, etwa mit einem Finger und unter Druck, bearbeitet werden sollte. Dies stellt eine Extrembelastung für jede Oberfläche dar, die unbedingt vermieden werden sollte.

Bellanet ist Anbieter von Microfasertüchern. Das Unternehmen betont, dass Anwender stets ein sauberes Tuch zur Hand nehmen sollten, damit mit dem eingeschlossenen Schmutz im Tuch keine Beschädigungen an der Oberfläche verursacht werden. Denn Schmutzpartikel, die sich etwa durch einen anderen, vorangegangenen Reinigungsvorgang im Microfasertuch befinden, können Kratzer auf der zu reinigenden Oberfläche verursachen. Daher sollte für empfindliche Oberflächen unbedingt ein sauberes, staubfreies Tuch genutzt werden.

Wissenschaft widerlegt den Mythos des Zerkratzens

Kommen wir nun zu den anfangs erwähnten wissenschaftlichen Untersuchungen, die den Mythos des Verkratzens widerlegen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 untersuchte den Einfluss von verschiedenen Tuchtypen in Verbindung mit der Kratzfestigkeit von Autolacken. Die Ergebnisse zeigten, dass Microfasertücher im Vergleich zu Baumwolltüchern und Schaumstoffpads die geringste Abrasivität gegenüber Hochglanzoberflächen aufwiesen.

Auch bei der Entwicklung eines neuen Prüfverfahrens zur Bestimmung der Mikrokratzfestigkeit von Möbeloberflächen im Jahr 2014 und der daraus resultierenden Norm (CEN TS 16611) wurde deutlich, dass Microfasertücher besonders schonend auf Hochglanzoberflächen wirken und meistens für eine Glanzsteigerung sorgen.


Microfasertücher in der Autopflege

Automobilhersteller und auch die Profis im Bereich der Fahrzeuglackierung setzen auf die bewährten Reinigungseigenschaften der Microfasertücher. Dort gehören die Tücher in unterschiedlichen Größen und Dicken beziehungsweise Grammaturen zum täglichen Handwerkszeug.

Fazit: Microfasertücher verursachen definitiv keine Kratzer auf Hochglanzoberflächen, solange man sie korrekt verwendet. Es ist wichtig, das Tuch regelmäßig zu waschen, um Schmutzpartikel zu entfernen. Wenn diese einfachen Schritte befolgt werden, können Microfasertücher eine effektive und sichere Reinigungsmethode für Hochglanzoberflächen sein.

Für sehr empfindliche Oberflächen wie in Kfz-Cockpits (oder Kunststoffgläser, Displays, Acryl und Klaviere) gibt es auf dem Markt hoch entwickelte Tücher mit besonders feiner, kurzfloriger Microfaser. Für Lacke im Kfz-Bereich gibt es zudem Spezialfasern mit hohem Flor, die Partikel sofort ins Innere leiten, sodass Lackoberflächen bei der Reinigung kratzerfrei bleiben. Bellanet mit Sitz in Rhede ist seit über 30 Jahren auf die Produktion und den Vertrieb von hochwertigen Microfaserprodukten spezialisiert. Auch die Profis im Bereich der Fahrzeuglackierung setzen eigenen Angaben zufolge auf die Microfasertücher von Bellanet.

Das Microfasertuch Micro Car Finish von Bellanet
Microfasertücher reinigen bei richtiger Anwendung besonders schonend.
© Foto: Bellanet

Fünf Reinigungsschritte

Die Wahl des richtigen Microfasertuches ist abhängig davon, für welchen Arbeitsschritt es benötigt wird. Grundsätzlich kann man die Autoreinigung in fünf Schritte einteilen:

Schritt 1: Reinigen

Grundsätzlich gilt im ersten Schritt: Der grobe Schmutz muss ab. Mit viel Wasser und einem Hochdruckreiniger müssen zunächst Staub, Sand und Verkrustungen von der Lackoberfläche herunter. Das schont den Lack und hilft, Kratzer zu vermeiden. Anschließend folgt der Besuch einer Waschanlage.

Soll das Liebhaberfahrzeug nur per Hand gewaschen werden, empfiehlt Bellanet den Kfz-Waschhandschuh. Dieser hat zwei Seiten mit unterschiedlichen Einsatzbereichen: Die graue Seite soll hartnäckige Insektenreste von der Windschutzscheibe und vom Lack entfernen. Die blaue Seite sei für die allgemeine Fahrzeugwäsche ideal und reinige die Lackoberfläche zuverlässig.

Schritt 2: Trocknen

Zum Trocknen der Lackoberfläche benötigt man ein gutes, saugstarkes Tuch, damit keine Wasserflecken zurückbleiben.

Schritt 3: Polieren

Poliertücher für die Einarbeitung von Politur und Pflege sollten besonders aufnahmefähig sein. Zudem empfiehlt sich unbedingt ein hoher Flor, sodass Politurreste und Staub sofort ins Innere des Tuches weitergeleitet werden können.

Hinweis: Das Tuch, mit dem die Politur oder Versiegelung aufgetragen wird, sollte eher dünner sein und einen geringeren Flor haben. Schließlich sollen die Pflegeprodukte auf den Lack gelangen und nicht vom Tuch aufgesaugt werden.

Schritt 4: Glasreinigung

Glasflächen zu reinigen ist immer eine Herausforderung. Das ist bei Windschutz- und Heckscheiben nicht anders als bei regulären Fenstern. Hier empfehlen sich dünne, handliche Glastücher mit hoher Saugkraft. Das Tuch sollte ultrafein gewebt sein. Das garantiert sofortigen und streifenfreien Glanz auf Glasflächen ohne mehrfaches Nachpolieren.

Schritt 5: Den Innenraum reinigen

Allgemein empfehlen sich für die Reinigung des Innenraums handliche und leichte Tücher der Größe 40 x 40 Zentimeter oder 30 x 30 Zentimeter, die von der Handhabung her auf kleinen Flächen praktisch sind. Viele Autos sind im Innenraum mit Hochglanzoberflächen ausgestattet. Für diese empfindlichen Oberflächen und für Acryl-Flächen im Autocockpit empfiehlt Bellanet unbedingt die Nutzung eines weichen Tuchs mit geringem Flor. So können langfristig Kratzer vermieden werden.

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