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Uniti: Flexibilisierung der CO2-Flottenregulierung reicht nicht

10.09.2025 07:35 Uhr | Lesezeit: 3 min
CO2 Ausstoß
Bislang werden in den CO2-Flottenverordnungen lediglich die CO2-Emissionen im Fahrbetrieb erfasst.
© Foto: BMW

Am Verbrennungsmotor hängen hunderttausende Arbeitsplätze sowie Milliarden Euro jährlich an industrieller Wertschöpfung. All das könnte mit dem faktischen Verbot für neue Verbrenner ab 2035 wegfallen. Der Verband Uniti meint, dass es einen grundlegenden Wechsel in der Methodik der CO2-Emissionsbilanzierung in den EU-Flottenregulierungen für Pkw und Lkw braucht.

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Bundeskanzler Friedrich Merz hat im Rahmen der Eröffnung der IAA in München angekündigt, sich für eine Flexibilisierung der europäischen Regulierung bei Fahrzeugantrieben einzusetzen. Aus Uniti-Sicht reicht dies jedoch nicht aus, um echte Technologieoffenheit zu schaffen. Dafür bedarf es eines grundlegenden Wechsels bei der CO2-Emissionsbilanzierung in den EU-Flottenverordnungen für Pkw und Lkw.

Am Verbrennungsmotor hängen in der Bundesrepublik 457.000 Arbeitsplätze direkt und 163.000 indirekt sowie rund 48 Milliarden Euro jährlich an industrieller Wertschöpfung – Arbeitsplätze und
Wertschöpfung, die mit dem faktischen Verbot für neue Verbrenner ab 2035 wegfallen könnten. Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn: "Flexibilisierungen in der Regulatorik allein ändern daran
wenig, sondern würden die Probleme nur zeitlich aufschieben. Es bedarf vielmehr eines grundlegenden Wechsels in der Methodik der CO2-Emissionsbilanzierung in den EU-Flottenregulierungen für Pkw und Lkw."

Bislang werden in den CO2-Flottenverordnungen lediglich die CO2-Emissionen im Fahrbetrieb erfasst ("Tailpipe"-Ansatz). Damit gelten Verbrennerfahrzeuge, unabhängig davon, ob sie mit fossilen oder mit CO2-neutralen Kraftstoffen betrieben werden, stets als CO2-Emittenten und werden gegenüber batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) regulatorisch benachteiligt. BEV werden gemäß EU-Regulatorik dagegen pauschal als Nullemissionsfahrzeuge bevorzugt, selbst wenn sie etwa mit Strom aus fossilen Quellen geladen werden. Kühn: "Wir brauchen einen Systemwechsel. Der 'Tailpipe'-Ansatz in den CO2-Flottenverordnungen muss durch einen Lebenszyklus-Ansatz ersetzt werden." Dieser erfasst sämtliche CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs und von dessen Antriebsenergie – die reale Klimaschutzwirkung erneuerbarer Kraftstoffe wie E-Fuels oder HVO würde damit auch regulatorisch anerkannt und zudem ihr Markthochlauf vorangetrieben.

Markus Söder als Vorbild für Friedrich Merz

Nur eine solche methodische Modernisierung der Emissionsbilanzierung in der CO2-Flottenregulierung würde einen Stopp des pauschalen Verbots neuer Verbrenner bedeuten und in der Folge dazu beitragen, dass Arbeitsplätze in der deutschen Automobilindustrie gesichert und das Klima mit erneuerbaren Kraftstoffen geschützt werden kann. "Bundeskanzler Friedrich Merz sollte sich in der Frage ebenso klar gegenüber der EU-Kommission positionieren wie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder", betont Uniti-Hauptgeschäftsführer Kühn. Söder hatte am Wochenende seinen 10-Punkte-Plan "Ja zum Auto, Ja zum Autoland Deutschland" vorgelegt und darin eine Rücknahme des Verbrennerverbots sowie einen Hochlauf von E-Fuels gefordert.

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