Die Spritpreisunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern sind derzeit ungewöhnlich hoch. Bei Superbenzin der Sorte E10 liegen zwischen dem Saarland als mit Abstand günstigstem und Sachsen-Anhalt als teuerstem Land 9,9 Cent pro Liter. Das hat der ADAC ermittelt. Wohlgemerkt auf Basis der jeweiligen landesweiten Durchschnittswerte. Die Abstände zwischen einzelnen Tankstellen können dabei noch deutlich höher sein.
Bei Diesel ist ebenfalls das Saarland klar am billigsten. Hier liegt Brandenburg am anderen Ende der Skala mit einem Preisaufschlag von 7,8 Cent pro Liter. In Sachsen-Anhalt sind es 7,7 Cent, was das Bundesland sortenübergreifend am teuersten macht.
Insgesamt zeigt sich ein klares Gefälle zwischen dem eher günstigen Westen und Süden und dem eher teuren Osten und Norden. Unter den sechs günstigsten Ländern finden sich bei beiden Spritsorten neben dem Saarland auch Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Berlin. Letzteres ist dabei eine günstige Insel im sonst eher teuren Osten. Hier könnte möglicherweise eine Rolle spielen, dass in Berlin angesichts hoher Tankstellendichte teilweise ein hoher Wettbewerb herrscht. Das dämpft den Preis, wie zuletzt das Bundeskartellamt vermutet hat.
In Hamburg greift der Effekt nicht
In Hamburg scheint dieser Effekt allerdings nicht zu greifen. Der Stadtstaat ist bei E10 das drittteuerste Land, bei Diesel das viertteuerste. Ebenfalls eher teuer tankt es sich neben Sachsen-Anhalt und Brandenburg für beide Sorten in Schleswig-Holstein und Thüringen.
Basis der Auswertung waren die bei der Markttransparenzstelle gemeldeten Spritpreise von rund 14.000 Tankstellen in Deutschland am Dienstag um 11.00 Uhr. Anders als bei den wöchentlich vom ADAC gemeldeten Spritpreisen liegt hier also kein Tagesdurchschnittswert zugrunde.