Der Ölkonzern Shell hat im ersten Quartal von neuen Projekten und vom kalten Winter profitiert. Der bereinigte Gewinn auf vergleichbarer Kostenbasis, bei dem Sondereffekte wie etwa Ausgliederungen herausfallen, stieg um drei Prozent auf 7,5 Milliarden US-Dollar (rund 5,7 Milliarden Euro). Das teilte das Unternehmen am 2. Mai in London mit. Beobachter hatten mit weniger gerechnet. Für das Gewinnplus sorgte vor allem das Gasgeschäft. In Großbritannien war der Gaspreis im ersten Quartal um ein Viertel gestiegen. Der Konzernumsatz sank dagegen von 119,92 auf 112,81 Milliarden US-Dollar.
Unternehmenschef Peter Voser kündigte an, im ersten Halbjahr 2014 sein Amt niederzulegen. Es handle sich um eine private Entscheidung, er wolle in Zukunft mehr Zeit für seine Familie haben, hieß es. Er steht seit Juli 2009 an der Unternehmensspitze.
Gegen sinkende Ölpreise habe man eine wettbewerbstaugliche Langzeit-Strategie eingesetzt, erklärte Shell. Der norwegische Konkurrenten Statoil bekam dagegen die sinkenden Ölpreise zu spüren. Die Quartalsbilanz belasten zudem eine rückläufige Förderung und die Attacke von Terroristen auf ein Gasfeld in Algerien im Januar. Umsatz und Gewinn der Norweger verringerten sich deutlich.
Der Umsatz sank um 17 Prozent auf 161,7 Milliarden norwegische Kronen (21,28 Milliarden Euro), wie der vom norwegischen Staat kontrollierte Konzern mitteilte. Operativ ging es um ein Drittel abwärts, unter dem Strich brach der Gewinn um fast 60 Prozent auf 6,4 Milliarden Kronen ein. Im laufenden Jahr erwartet der Konzern eine schwächere Produktion als 2012.
Statoil hat sich von Geschäftsteilen getrennt und rechnet in den USA mit einem schwachen Wachstum des Gas-Absatzes. Nach Einschätzung der algerischen Regierung wird es zudem bis Jahresende dauern, bis die Erdgasproduktionsstätte im algerischen In Amenas wieder auf Volllast produziert. Statoil betreibt die Anlage zusammen mit dem britischen Konzern BP und dem algerischen Staatsunternehmen Sonatrach. Mit der Geiselnahme von Mitarbeitern des Gasfeldes hatten Islamisten weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Allein 37 ausländische Geiseln kamen nach offiziellen Angaben ums Leben. (dpa/kak)