Erleidet ein Fahrzeug auf dem Weg zur Arbeitsstelle einen Schaden, können die Kosten für Reparaturen laut einem aktuellen Urteil des Niedersächsischen Finanzgerichts steuerlich abgesetzt werden (NFG-Az.: 9 K 218/12). Zwar sollten mit der 2001 eingeführten Entfernungspauschale eigentlich sämtliche Kosten für Wege zwischen Wohnung und Arbeitsstätte abgegolten sein, aus Sicht des Gerichts ist es aber "verfassungsrechtlich geboten", dass außergewöhnliche Wegekosten als Werbungskosten abzugsfähig sind.
Im konkreten Streitfall hatte der Kläger auf dem Weg von seinem Wohnort zur Arbeitsstelle beim Tanken aus Unachtsamkeit statt Diesel Benzin in sein Fahrzeug eingefüllt. Die Versicherung lehnte eine Erstattung der Reparaturkosten von rund 4.300 Euro für den erlittenen Motorschaden wegen der Sorgfaltspflichtverletzung des Klägers ab.
Das Finanzamt meinte, eine Falschbetankung sei kein Unfall. Neben der Entfernungspauschale (sogenannte Pendlerpauschale) seien aber nur Kosten eines Unfalls zum Werbungskostenabzug zuzulassen. Dies sahen die Hannoveraner Richter nun anders. "Das NFG hat die Revision zum Bundesfinanzhof wegen grundsätzlicher Bedeutung der Rechtssache und Fortbildung des Rechts zugelassen", hieß es in der Gerichtsmitteilung abschließend. (ng/beg)
Niedersächsisches Finanzgericht
Urteil vom 24.4.2013
Aktenzeichen: 9 K 218/12
Schaden auf Weg zur Arbeit: Autoreparaturen steuerlich absetzbar
Kommt es auf dem auf dem Weg zur Arbeitsstelle zu einem Fahrzeugschaden, können die Kosten für Reparaturen steuerlich abgesetzt werden. Das entschied das Niedersächsische Finanzgericht.