Die Ölminister der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) treffen sich heute in Wien zu ihrer halbjährlichen Konferenz. Bei der Sitzung geht es vor allem um die Öl-Förderquoten. Zum Auftakt signalisierten mehrere Minister, dass es aktuell keinen Handlungsbedarf gebe. Der Markt sei im Gleichgewicht, sagte der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Mohamed Al Mazrouei. Zur Zeit liefert das Kartell etwa 30 Millionen Barrel (1 Barrel = 159 Liter) Rohöl pro Tag und damit ein Drittel des Weltbedarfs. Dabei bleibt es, beschloss die Konferenz.
Weiteres Thema des Treffens ist die Besetzung des Chefpostens der OPEC. Das Mandat des bisherigen Generalsekretärs Abdalla Salem El-Badri aus Libyen läuft nach sieben Jahren aus. Unter den zwölf Opec-Mitgliedsländern haben Saudi-Arabien, der Irak und auch der Iran Ambitionen, den Posten aus ihren Reihen zu besetzen. Was vorher schon möglich schien, bestätigte die Ölministerrunde: Übergangsweise verlängerte sie die Amtszeit El-Badris um ein Jahr.
Und Iran will, falls die Sanktionen gegen ihn fallen, mehr Öl fördern. Das machte Teherans Ölminister Bijan Namdar Zangeneh zum Auftakt der OPEC-Konferenz deutlich. Eine Begrenzung der Fördermenge werde er nicht akzeptieren. Iran peile an, die Förderung von derzeit 2,7 Millionen auf 4 Millionen Barrel täglich hochzufahren.
Das Embargo für iranisches Öl in weiten Teilen der Welt könnte im kommenden Jahr fallen. Voraussetzung: Die 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland) und Iran setzen ihre jüngsten Vereinbarungen um. Diese beinhalten weitreichende Zugeständnisse, das iranische Atomprogramm zu kontrollieren. (dpa/kak)