Die Ölpreise sind am Dienstag nach unerwartet schwachen Geschäftszahlen wichtiger US-Konzerne und schlechten Konjunkturdaten aus der Eurozone kräftig gesunken. Der Preis für US-Rohöl fiel zeitweise auf 85,69 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit drei Monaten. Am späten Nachmittag stieg der Preis wieder etwas und ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) zur Dezember-Lieferung kostete 86,12 Dollar und damit 2,53 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember verbilligte sich um 1,67 Dollar auf 107,77 Dollar je Fass.
Mit Blick auf die jüngsten Geschäftszahlen großer US-Konzerne habe sich die Sorge um die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft verstärkt, kommentierte ein Experte. Die Berichtsaison entwickle sich weniger gut als sich viele wünschten, hieß es weiter. Vor allem die schwache Umsatzentwicklung schüre Sorgen über das weltweite Wachstum.
Schwache Eurozone
Zudem trieben schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone die Anleger in die Defensive. In Frankreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Währungszone, war das Geschäftsklima überraschend auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gefallen. In Spanien hatte sich die wirtschaftliche Talfahrt unterdessen fortgesetzt. Laut Angaben der Zentralbank vom Dienstag war das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um 0,4 Prozent geschrumpft.
Der Korbpreis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel zuletzt. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 107,13 Dollar. Am Freitag hatte ein Fass noch 108,99 Dollar gekostet. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (dpa)