Egal ob Hochdruckreiniger, Kehrmaschinen oder Staubsauger: Der Reinigungsriese Kärcher sortiert seine Geräte künftig nach Farben. "Wir wollen dem Kunden mit den Farben eine grundsätzliche Orientierung geben", sagte Kärcher-Chef Hartmut Jenner am 9. Januar der Nachrichtenagentur dpa. "Gelb ist für Privatkunden, Anthrazit ist für professionelle Kunden." Bisher seien die Geräte für beide Kundengruppen gelb gewesen.
Das Unternehmen aus Winnenden (Rems-Murr-Kreis) hatte im vergangenen Jahr so viele Geräte wie nie zuvor verkauft. 2012 stieg der Absatz von rund 8 Millionen Stück im Vorjahr auf 10,8 Millionen. Auch beim Umsatz verbuchte Kärcher mit mehr als 1,9 Milliarden Euro (plus 13 Prozent) einen neuen Rekord. Geräte für Profis machen Jenner zufolge etwa die Hälfte vom Umsatz aus, wurden zuletzt aber oft wegen der gelben Farbe verschmäht.
"Es war auffällig, dass viele Hotelbetreiber gesagt haben: 'Wir nehmen eure Geräte nicht, weil sie im Gang zu auffällig sind'", berichtete Jenner. Zudem werde ein Profi-Produkt sehr häufig benutzt. "Die Farbe Gelb zeigt dabei schnell Gebrauchsspuren", erklärte der Kärcher-Chef. Kärcher produziere Profi-Geräte in Europa daher schon jetzt flächendeckend in Anthrazit. Außerhalb Europas soll sich die Farbe in den nächsten sechs Monaten verbreiten.
Der Reinigungsspezialist hatte die Zahl seiner Mitarbeiter zuletzt um rund 800 auf 9.450 Beschäftigte erhöht. Allein in Deutschland kamen 350 neue Mitarbeiter hinzu. "Die Geschäfte sind in fast allen Regionen sehr gut gelaufen", sagt Jenner. Ein Minus habe es aber bei den Erlösen in Südeuropa gegeben. Für das kommende Jahr plane Kärcher vorsichtiger. "Unserem Plan 2013 liegt ein Wachstum im einstelligen Bereich zugrunde", kündigte Jenner an. "Die Rahmenbedingungen sind etwas schwieriger." (dpa/kak)