Der spanische Repsol-Konzern darf unweit der Kanarischen Inseln nach Öl bohren. Spaniens neue konservative Regierung gab dem Mineralölunternehmen grünes Licht für Probebohrungen. Der Beschluss löste am Freitag heftige Proteste von Umweltschützern aus. Genehmigt wurden Probebohrungen in einer Tiefe von rund drei Kilometern und in einer Entfernung von 60 Kilometern vor der Küste der kanarischen Inseln Lanzarote und Fuerteventura. Repsol erklärte, die Bohrungen könnten zu dem "größten Fund von Erdöl in der spanischen Geschichte" führen.
Die Regionalregierung der Kanarischen Inseln und Umweltschutzorganisationen lehnen die Ölbohrungen entschieden ab. Sie würden sowohl für die Umwelt als auch für den Tourismus verheerende Folgen haben. Repsol bestreitet dies. Spaniens Vizepräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría sagte zur Begründung des Kabinettsbeschlusses, die Bohrungen seien "im Interesse aller Spanier".
Der spanische Ölverbrauch beläuft sich täglich auf rund 1,4 Millionen Barrel. Nach Schätzungen spanischer Medien könnten in den kanarischen Gewässern täglich mindestens 140.000 Barrel gefördert werden. Die Förderung von Erdöl in dem Gebiet durch Repsol dürfte erst 2019 beginnen. (dpa/beg)