Die Lufthansa ist erstmals mit Biosprit geflogen (tm berichtete). Ein Airbus A321 legte am Freitag die Strecke Hamburg-Frankfurt zurück. Regelmäßig in den nächsten sechs Monaten soll auf dieser Route der alternative Treibstoff getestet werden, teilte die Lufthansa mit. In einem Triebwerk werde ein etwa 50-prozentiges Gemisch aus bio-synthetischem Kerosin zusammen mit herkömmlichem Kraftstoff eingesetzt. Die Lufthansa ist damit nach eigenen Angaben weltweit die erste Airline, die im kommerziellen Betrieb einen solchen Langzeittest vornimmt. Während des Tests, bei dem wissenschaftliche Messdaten gesammelt werden, wird die A321 viermal täglich von Hamburg nach Frankfurt und zurück fliegen. Dabei sollen die Auswirkungen des Biosprits auf die Wartung und Lebensdauer der Triebwerke untersucht werden. In den sechs Monaten werden nach Angaben der Fluggesellschaft 1.500 Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart. Umweltschützer konnte Lufthansa mit den neuen Biosprit-Flügen allerdings nicht überzeugen. Vereinzelt hatten sie mit Transparenten am Flughafen gegen den Test protestiert. "Der Einsatz von Agrosprit im Luftverkehr zur CO2-Minderung ist eine ökologische Mogelpackung", kritisierte der Verkehrsexperte des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Werner Reh in Berlin. Die Lufthansa wolle ihre Klimaziele fast ausschließlich mit der Beimischung von Agrosprit erreichen. Damit müsste jedoch der Anbau von Energiepflanzen künftig enorm ausgeweitet werden. Die damit einhergehende Zerstörung von Wäldern und die Konkurrenz zu Nahrungsmitteln seien unverantwortbar, erklärte Reh. Mit ihren Testflügen würde die Lufthansa dieser ökologisch fatalen Entwicklung den Weg bereiten. (dpa/beg)
Hamburg-Frankfurt: Bio-Jungfernflug geglückt

Nach Meinung des Bund Naturschutz bereitet die Lufthansa einer ökologisch fatalen Entwicklung den Weg. Dei Einsatz von Biosprit sei eine "ökologische Mogelpackung".