"Mit staatlichen Kaufprämien würde man der Elektromobilität in Deutschland letztlich einen Bärendienst erweisen", warnte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle in Berlin. Derartige staatliche Anreize könnten den Wettbewerb verzerren. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete am 3. Mai, die Industrie wolle von der Regierung Subventionen für den Bau von Elektroautos. In der Wirtschaftskrise hatte der Bund bereits für die Abwrackprämie fünf Milliarden Euro ausgegeben. Der mögliche E-Auto-Subventionsbedarf wird dem Zeitungsbericht zufolge auf 3,8 Milliarden Euro beziffert. Wie viel davon der Staat genau übernehmen soll, blieb offen. Finanziert werden sollen Forschungsprojekte in der Antriebstechnik, der Batterietechnik und im Leichtbau. Hinzu kämen noch steuerliche Anreize für den Kauf von Elektroautos im Wert von 320 Millionen Euro. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am 16. Mai mit der Autoindustrie über die Elektroauto-Zukunft beraten. Die Zeitung beruft sich auf einen Entwurf für den neuen Bericht zur Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE), den Merkel am 11. Mai erhält. "Wenn es gelingt, die Chancen der Elektromobilität gemeinsam zu nutzen, besteht ein Potenzial von rund 30 000 zusätzlichen Arbeitsplätzen bis 2020", heißt es in dem Papier. Brüderle wies darauf hin, dass die Autoindustrie dank des Aufschwungs Milliardengewinne einfahre und neue Spielräume gewonnen habe, um sich auch auf Zukunftsmärkten gut zu positionieren. Der Staat dürfe jetzt keine neuen Subventionsfässer aufmachen. "Jeden Euro an Subventionen für die Elektromobilität müssen Steuerzahler an anderer Stelle aufbringen", sagte der FDP-Politiker. Anders sehe es bei der Förderung der Grundlagenforschung aus. Hier engagiere sich die Bundesregierung schon mit 500 Millionen Euro. "Das ist gut angelegtes Geld, denn es geht um eine Investition in eine Zukunftstechnologie." Die Regierung strebt an, dass bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sind. (dpa/kak)
Elektroautos: Brüderle gegen Staatshilfe
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle lehnt kategorisch ab, Milliardensubventionen in Elektroautos zu stecken.