Der Bundesrat hat den Weg freigemacht für die Einführung eines neuen Benzinkraftstoff. Die Länderkammer billigte am Freitag eine Verordnung des Bundesumweltministeriums, derzufolge Tankstellen ab 1. Januar auch Kraftstoff mit zehn statt bisher fünf Prozent Ethanol anbieten müssen. Damit wird eine EU-Richtlinie umgesetzt. Das sogenannte E10 wird zusätzlich zu den bisherigen Benzinsorten vertrieben. Laut Bundesumweltministerium können 90 Prozent aller Fahrzeuge den neuen Biosprit tanken. Das neue Benzin wird an den Zapfsäulen gekennzeichnet. Dort steht der Name der Benzinsorte mit dem Zusatz E10. Die neue Sorte soll einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Da ältere Fahrzeugmotoren den hohen Bioethanolanteil nicht vertragen, müssen Tankstellenbetreiber bis 2013 auch Sprit anbieten, der einen Bioethanolanteil von maximal fünf Prozent (E5) hat. Eine Liste für alle Hersteller bietet die Deutsche Automobiltreuhand (DAT)als kostenloser Download an (Siehe Dateidownload unterhalb des Artikel). Das Bundesumweltministerium will genau schauen, ob die Tankstellen den neuen Kraftstoff zu unverhältnismäßigen Preiserhöhungen nutzen. Denn in der Spritbranche ist es ein wenig so wie in der Stromwirtschaft: Für höhere Spritpreise machen Ölmultis auch die steuerliche Förderung von Biosprit verantwortlich – genauso wie Stromkonzerne die Ökostromförderung für höhere Energierechnungen verantwortlich machen. Die Biokraftstoffbranche erwidert, es sei umgekehrt. Neue Wettbewerber aus der Ökobranche zügelten die Fantasie der Ölkonzerne bei der Preisgestaltung. (dpa/ag)
E10-Einführung ab 2011: Bundesrat winkt neues Biobenzin durch

Berlin billigt Einführung von Sprit mit einem Ethanolanteil von zehn Prozent./Deutsche Automobiltreuhand veröffentlicht Liste zur E-Verträglichkeit.