Neue Modelle und politische Anreize sollen Erdgasautos einen langfristigen Aufschwung sichern. "Die aktuellen Zahlen sind erfreulich, aber der Markt für Erdgasfahrzeuge hat noch viel Luft nach oben", sagte Stephan Kohler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutsche Energie-Agentur (Dena), am Donnerstag in Berlin. Er empfahl, die Steuerermäßigung auf Erdgas und Biomethan zu verlängern und alle Kraftstoffe an Tankstellen einheitlich auszuzeichnen. Kohler: "Die derzeit übliche Angabe der Preise pro Liter für Benzin und Diesel und pro Kilogramm für Erdgas und Biomethan macht einen Preisvergleich so gut wie unmöglich."
Im ersten Quartal sorgte die Einführung neuer CNG-Modelle wie VW Eco Up, Skoda Citigo oder Seat Mii für einen Aufschwung bei den Verkäufen. Laut Kraftfahrt-Bundesamt kamen 1.511 Erdgasfahrzeuge neu auf die Straßen – ein Zuwachs von fast 60 Prozent. Zum Vergleich: Die weiteren Antriebsalternativen wie Flüssiggas, Elektro und Hybrid wurden in dem Zeitraum 1.806, 1.032 bzw. 6.032 Mal registriert. Den Positiv-Trend bei den Erdgas-Pkw sollen in den kommenden Monaten weitere Volumenmodelle wie der VW Golf, der Audi A3 und die Mercedes B-Klasse stabilisieren.
Zu Beginn des Jahres fuhren auf deutschen Straßen etwa 76.000 Erdgasautos, der Marktanteil beträgt derzeit 0,2 Prozent. Die Bundesregierung schätzt das Potenzial der Antriebsform aber deutlich höher ein: 1,4 Millionen Autos seien bis 2020 erreichbar. (rp)