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Aktuelle Studie: "Barrieren des Rauch-Stopps 2024"

27.11.2024 10:39 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Die Raucherquote in Deutschland stagniert auf einem hohen Niveau.
© Foto: HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com / picture alliance

Die aktuelle Studie "Barrieren des Rauchstopps 2024" im Auftrag von Philip Morris bietet Einblick in das Verhalten deutscher Raucher – von denen die meisten nicht mit dem Rauchen aufhören wollen. Die Gründe dafür und viele weitere Ergebnisse der Studie lesen sie hier.

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Knapp 30 Prozent der deutschen Bevölkerung rauchen aktuell (Stand Juli 2024). Somit stagniert die Raucherquote in Deutschland weiterhin auf einem hohen Niveau – mit gravierenden Folgen für die individuelle und öffentliche Gesundheit. Ein Gegentrend ist nicht in Sicht: Im vergangenen Jahr haben lediglich neun Prozent der Raucher einen ernsthaften Rauchstopp-Versuch unternommen. Ein geringer Motivationsgrad sowie bisher wenig adressierte Hürden für den Rauch-Stopp könnten die Gründe hierfür sein. Die vorliegende Studie "Barrieren des Rauchstopps 2024" wird seit 2021 jährlich von NIQ/GfK im Auftrag von Philip Morris durchgeführt und geht genau diesen Fragen nach. Neben 1.000 erwachsenen Rauchern wurden in diesem Jahr erneut auch zusätzlich Personen befragt, die vom Zigarettenrauchen auf die Nutzung von E-Zigaretten oder Tabakerhitzer umgestiegen sind.

Zentrale Ergebnisse der Studie auf einen Blick:

  • Die Mehrheit ist nicht für den Rauch-Stopp motiviert: 51,8 Prozent der 1.000 befragten Raucher in Deutschland sind nicht motiviert, aufzuhören; besonders häufig ist diese Einstellung in der Altersgruppe der 50- bis 64-jährigen.
  • Genussfaktor als prominenteste Barriere: Unter den Top-3-Barrieren weist die Antwort "Ich rauche gerne" mit 51 Prozent die höchste Zustimmungsrate auf. Unter denjenigen, die nicht für den Rauch-Stopp motiviert sind, sind es sogar 66 Prozent.
  • Fehlwahrnehmungen steigen an: Mit 72,1 Prozent ist der Anteil der befragten Raucher, die das relative Gesundheitsrisiko von E-Zigaretten und Tabakerhitzern fälschlicherweise gleich hoch oder sogar (viel) höher als das der Zigarette einschätzen, in diesem Jahr weiter gestiegen (2022: 63,3 Prozent; 2023: 67,2 Prozent). Die große Mehrheit der Nutzer von E-Zigaretten und Tabakerhitzern (66,5 Prozent) schätzt dieses Risiko hingegen als (viel) niedriger ein.
  • Rückgang des Zigarettenkonsums in Dual-Use-Phase: Die Hälfte der Befragten (54,1 Prozent) gab an, vor dem kompletten Umstieg von Zigaretten auf verbrennungsfreie Alternativen, beide Produktgruppen parallel genutzt zu haben (Dual Use). 89,9 Prozent gaben an, ihren Zigarettenkonsum in dieser Phase reduziert zu haben.
  • Orale Nikotinprodukte auf dem Vormarsch: Trotz fehlender Regulierung in Deutschland werden Nikotinbeutel bzw. Snus hierzulande genutzt, mit deutlichen Unterschieden zwischen Rauchern (1,4 Prozent) und Nutzern von E-Zigaretten und Tabakerhitzern (13,7 Prozent).

"Es ist alarmierend."

Christoph Neubert, Manager Scientific & Affairs bei Philip Morris und Projektleiter der Studie Barrieren des "Rauchstopps 2024".


Christoph Neubert ist Manager Scientific & Affairs und Projektleiter der Studie bei der Philip Morris. Er bezeichnet die Tatsache "alarmierend", dass die Mehrheit der Raucher nicht motiviert ist, aufzuhören. "Die Ergebnisse unserer aktuellen Studie zu den Barrieren des Rauchstopps deuten darauf hin, dass die bisherigen Bemühungen zur Senkung der Raucherquote dringend durch Maßnahmen ergänzt werden müssen, die diese Aspekte stärker berücksichtigen“, so Neubert.

Alexander Nussbaum, Head of Scientific & Medical Affairs bei Philip Morris, ergänzt: "Alternative Nikotinprodukte ohne Tabakverbrennung könnten für viele Raucherinnen und Raucher, die wenig Motivation zum Aufhören haben und durch Genussfaktoren und Gewohnheiten gebremst werden, eine Alternative zum Zigarettenrauchen und damit zur schädlichsten Form des Nikotinkonsums darstellen. Das Wissen um die Schadstoffe aus der Tabakverbrennung als primäre Ursache der Schädlichkeit des Rauchens ist essenziell. Hierzu braucht es mehr Aufklärung von erwachsenen Raucherinnen und Rauchern, die sonst weiter rauchen. Nur so ist eine informierte Entscheidung möglich – idealerweise zum Rauch-Stopp, gegebenenfalls aber auch zum Umstieg auf schadstoffreduzierte Alternativen."

"Ich rauche gerne"

Die Mehrheit der Raucher in Deutschland (51,8 Prozent) plant aktuell keinen Rauch-Stopp. Dies trifft insbesondere für die 50- bis 64-jährigen zu: So gaben 59 Prozent der Befragten aus dieser Altersgruppe an, nicht mit dem Rauchen aufhören zu wollen. Die größten Barrieren für einen Rauch-Stopp sind nach wie vor der Genuss am Rauchen ("Ich rauche gerne" mit 51 Prozent), Gewohnheiten und Rituale (40,6 Prozent) sowie fehlende Disziplin (29,8 Prozent). Vor allem bei denjenigen, die nicht für den Stopp motiviert sind, ist der Rauchgenuss als Hauptbarriere besonders präsent (66 Prozent). 

Der Wechsel auf verbrennungsfreie und somit schadstoffreduzierte Alternativen könnte gerade für Raucher mit geringer Rauch-Stopp-Motivation eine Schadensminderung (Harm Reduction) darstellen. Zwar sind diese Produkte nicht risikofrei und enthalten in der Regel Nikotin, das süchtig macht, jedoch produzieren sie ein Aerosol mit 95 Prozent weniger schädlichen und potenziell schädlichen Bestandteilen. 

Die aktuellen Studienergebnisse zeigen, dass unzureichende Informationen hinsichtlich verbrennungsfreier Alternativprodukte ein Hauptgrund für Raucher ist, nicht auf E-Zigaretten oder Tabakerhitzer umzusteigen. Eine deutliche Mehrheit (62,2 Prozent) gab Barrieren an wie "Unsicherheit über das Schadenspotenzial" (29,8 Prozent), "widersprüchlichen Aussagen in den Medien" (23,6 Prozent), "allgemeines Unwissen" (19,6 Prozent) oder die Annahme, dass diese Alternativprodukte schädlicher als Zigaretten sind (19,6 Prozent). Diese Barrieren für den Umstieg verdeutlichen laut Philip Morris den Bedarf an gezielter Aufklärung zu den relativen gesundheitlichen Risiken von alternativen Nikotinprodukten im Vergleich zum Weiterrauchen.

Snus trotz Verbot im Umlauf

Orale Tabak- und Nikotinbeutel sind rauchlose Produkte, die für den Konsum unter die Oberlippe gelegt werden. Tabakhaltige orale Produkte, sogenannter Snus, ist in Deutschland gesetzlich verboten, während tabakfreie Nikotinbeutel hierzulande nicht im Tabakrecht reguliert werden und von verschiedenen Gerichten als nicht verkehrsfähig klassifiziert wurden.

In der vorliegenden Studie zeigt sich bezüglich der Nutzung von oralen Nikotinprodukten in Deutschland ein bemerkenswerter Unterschied: Unter den Nutzern von E-Zigaretten und Tabakerhitzern gaben 13,7 Prozent an, diese zu nutzen. Dem gegenüber stehen lediglich 1,4 Prozent der Raucher.


Kritik am Fokus auf jüngere Menschen

Alexander Nussbaum, Head of Scientific & Medical Affairs bei Philip Morris: "Die gesundheitlichen Folgen des Zigarettenrauchens tragen vor allem Menschen mittleren und höheren Alters, genau die Altersgruppen mit der stabilsten Raucherquote. Die Tabakkontrolldebatte hat diese Betroffenen aus dem Blick verloren und Maßnahmen, die das Idealziel Rauch-Stopp fördern sollen, richten sich selten gezielt an ältere Raucherinnen und Raucher." Ohne konsequente Aufklärung seien die Informationsdefizite unter Rauchern nicht zu überwinden. Hier fehlen nach Ansicht von Nussbaum auch gezielte Kommunikationskampagnen zur relativen Schädlichkeit von verbrennungsfreien Alternativen versus Zigaretten, wie sie auch universitäre Experten in Deutschland fordern. "Solche Kampagnen müssen die Rolle von verbrennungsfreien Alternativen für eine potenzielle Schadensminderung thematisieren und gleichzeitig über mögliche Risiken (Schadstoffe, Abhängigkeit) informieren", fordert Nussbaum. So könnten besonders die älteren Raucher, die mehrheitlich nicht zum Rauch-Stopp motiviert sind, zu besser informierten Konsumentscheidungen geführt werden – und weg vom Zigarettenrauchen.



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