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VDB: 2020 Rekordjahr für Klimaschutz durch Biokraftstoffe

29.04.2021 10:33 Uhr
VDB: 2020 Rekordjahr für Klimaschutz durch Biokraftstoffe
Elmar Baumann, VDB-Geschäftsführer: "Insbesondere im Straßengüterverkehr sind Biokraftstoffe auch in den kommenden Jahren unverzichtbar."
© Foto: VDB

Biodiesel, Bioethanol und Biomethan sparten gemeinsam etwa zwölf Millionen Tonnen CO2 ein, nach 9,5 Millionen Tonnen im Jahr 2019. Auf Biodiesel allein entfielen Einsparungen in Höhe von 7,45 Millionen Tonnen. Dies ergeben Schätzungen des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).

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Die deutschen Hersteller produzierten rund 3,4 Millionen Tonnen Biodiesel, schätzt der VDB. Die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) meldete, dass der Absatz von Biodiesel und hydrierten Pflanzenölen (HVO) bei etwa 3,0 Millionen Tonnen lag (2019: 2,3 Millionen Tonnen), während die Mineralölindustrie 972.000 Tonnen (1,05 Millionen Tonnen) Bioethanol einsetzte. Deutsche Landwirte bauten 2019/2020 nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) auf 575.000 Hektar Raps für die Biodieselherstellung (2019: 520.000 Hektar) und auf 207.000 Hektar (2019: 214.500 Hektar) Rohstoffe zur Gewinnung von Bioethanol an. Sie belegten damit zusammen etwa 6,6 Prozent der deutschen Ackerfläche.

"Die positive Entwicklung bei Biodiesel, Bioethanol und Biomethan hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass Deutschland seine Klimaziele im Jahr 2020
erreicht hat", sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. Für die Zeit bis 2030 sei die Perspektive für Biokraftstoffe jedoch noch ungewiss, da das derzeit laufende Gesetzgebungsverfahren zur zukünftigen Minderung der Treibhausgasemissionen im Verkehr noch großer Verbesserungen bedürfe. "Für die kommenden Jahre fordern wir eine jährlich gleichmäßige Senkung der Treibhausgasemissionen im Verkehr, die gesetzlich vorgeschrieben wird. Nur so kann der Beitrag von Biokraftstoffen zum Klimaschutz bewahrt werden, denn gleichzeitig kommen andere alternative Kraftstoffe und Elektromobilität als Erfüllungsoptionen hinzu", sagte Baumann. 

Biodiesel hatte mit 67,5 Prozent (2019: 61,4 Prozent) im Jahr 2020 den mit Abstand größten Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehr, gefolgt von Bioethanol mit 18,3 Prozent (23,2 Prozent). Danach folgte Strom aus erneuerbaren Energien mit 12,1 Prozent (13,5 Prozent), der bisher fast ausschließlich im Schienenverkehr eingesetzt wird. Biomethan hat einen Anteil von 2,0 Prozent (1,8 Prozent) und Pflanzenöl 0,2 Prozent (0,3 Prozent).  

Im Jahr 2020 stieg der Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehrssektor deutlich von 5,6 Prozent (2019) auf 7,3 Prozent an. Grund hierfür war die von vier auf sechs Prozent gestiegene Treibhausgasminderungsquote. Durch sie wird die Mineralölindustrie verpflichtet, den Treibhausgasausstoß der von ihr in den Verkehr gebrachten fossilen Kraftstoffe zu reduzieren. Die Mineralölunternehmen erreichen dies zumeist durch den Einsatz von Biokraftstoffen, sie können aber auch Elektromobilität oder Wasserstoff anrechnen lassen.  

Als Koppelprodukt der Biodieselherstellung entstanden etwa 340.000 Tonnen Rohglycerin, das unersetzbar ist für die Herstellung verschiedener Medikamente, von Kosmetika und chemischen Produkten. Zudem produzierten die deutschen Ölmühlen ca. 1,27 Mio. Tonnen Rapsschrot, das als weiteres Koppelprodukt bei der Herstellung von Biodiesel anfällt und als hochwertiges, eiweißreiches Futter in der Tierhaltung eingesetzt wird. "Wer noch immer denkt, die Landwirte würden Raps lediglich als Energiepflanze zur Biodieselherstellung anbauen, ist blind für die vielfältigen Nutzungen dieser Ackerpflanze. Raps ist unverzichtbar für die Fruchtfolge, die Biodieselherstellung, die Versorgung mit Glycerin sowie für unsere Ernährung und als Tierfutter. Wer an die deutsche Biodieselproduktion denkt, muss diese Koppel- und Nebenprodukte und die damit verbundene Wertschöpfung auch im Sinn haben", sagte Baumann. Insgesamt lieferte die Biokraftstoffindustrie wirtschaftliche Impulse in Höhe von 3,5 Milliarden Euro und damit deutlich mehr als zum Beispiel die Windenergie an Land (2,29 Milliarden Euro) oder die Photovoltaik (1,6 Milliarden Euro).(bg)

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KOMMENTARE


Reiner Rieß

02.05.2021 - 09:41 Uhr

Biokraftstoffe schaden der Natur, schon alleine durch die Monokulturen, die dann dadurch entstehen bzw.:https://www.spiegel.de/auto/aktuell/biokraftstoffe-europa-giert-nach-palmoel-a-1094940.html


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