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Zu viele E10-Muffel: Super Plus wird knapp

01.03.2011 15:18 Uhr
Es wird viel zu wenig E10 getankt.
90 Prozent der Autos vertragen E10, dennoch ist der neue Kraftstoff ein Ladenhüter.
© Foto: Joerg Sarbach/ddp

Ein Großteil der Autofahrer meidet E10, sei es aus Unwissenheit, Misstrauen oder weil der Motor dies nicht verkraftet. Dadurch werden nicht nur die Preise für Superplus in die Höhe, es drohen auch massive Lieferengpässe.

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Wer den neuen Bio-Sprit E10 nicht tanken will oder darf, muss mit weiter steigenden Kosten an der Zapfsäule rechnen. Bei Super Plus drohen aus Sicht der Tankstellen-Verbände massive Lieferengpässe und ein weiterer Preissprung. An vielen der bundesweit knapp 15.000 Tankstellen gibt es bereits erste Versorgungsprobleme, und stellenweise sind die Tanks für Super Plus sogar schon leer, wie die großen Tankstellen-Verbände am Dienstag in einer dpa-Umfrage berichteten. Die Ursache: Der neue Bio-Kraftstoff E10 ist ein Ladenhüter, was die Nachfrage für herkömmliches Super-Plus-Benzin in die Höhe treibt. Eigentlich vertragen 90 Prozent der Benzinautos das neue E10 - doch die meisten Fahrer tanken es nicht. 60 bis 70 Prozent greifen nach Branchenangaben auf das seit Jahren bekannte Super Plus zurück. Einige Fahrer wissen womöglich noch nicht, ob ihre Wagen E10 vertragen, andere meiden den Bio-Sprit vermutlich bewusst. Als Folge fließt das E10, anders als von der Politik gewünscht, einfach nicht genügend. Gleichzeitig zieht die Nachfrage nach der Alternative Super Plus stark an - zu stark womöglich. "Es wird eng", sagte der Geschäftsführer im Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG), Jürgen Ziegner. Jochen Wilhelm vom Tankstellenverband Deutschland bestätigt: "Teilweise ist die Zapfsäule schon leer." Auch die Mineralölkonzerne haben ein großes Interesse daran, dass bald mehr E10 in die Tanks fließt: Ihre Lager sind voll davon, und das E10 lässt sich nicht beliebig lange lagern. Exportiert werden kann der Sprit auch nicht, weil der alternative Absatzmarkt fehlt. ZTG-Chef Ziegner sieht nur einen Ausweg aus der Misere: Entweder stellten die Autofahrer ihr Tankverhalten um und griffen wie vorgesehen zum neuen E10 - oder die Tankstellen müssten bald die Alternative, das herkömmliche Benzin, teuer aus dem Ausland zukaufen.Denn für die deutschen Lieferanten gilt: Aus technischen Gründen kann eine Raffinerie maximal 15 bis 20 Prozent 98-Oktan-Benzin herstellen. Nach am Dienstag veröffentlichten Berechnungen des ADAC kostete der Liter Super-95 im Februar durchschnittlich gut 1,48 Euro pro Liter. Spitzentag war der 25. Februar mit im Schnitt knapp 1,57 Euro. Für das künftig an den Zapfsäulen verbleibende und teurere Super Plus gebe es keine exakten Zahlen. Die Grenze von 1,60 Euro pro Liter könnte noch eine wichtige Rolle spielen: Jenseits dieses Betrages würden zwei von drei Deutschen weniger Auto fahren, wie eine repräsentative Umfrage der Beraterfirma Faktenkontor und des Marktforschers Toluna Ende Februar ergab. (dpa/beg)

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