Bochum. Der Chef von BP und Aral, Uwe Franke, rechnet in diesem Jahrhundert weder mit einer Ölverknappung noch mit einem eklatanten Anstieg der Preise. "Es wird keine Preisexplosion geben", sagte Franke zum Barrel-Preis für Rohöl der "Börsen-Zeitung" (Freitag). "Mit großer Wahrscheinlichkeit" bleibe der Preis auch bei einem sehr deutlichen Wirtschaftswachstum "relativ stabil zwischen 60 und 90 Dollar" (45 und 67 Euro). Aktuell kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent rund 85 Dollar (63 Euro). Franke glaubt, dass die Reservekapazität von aktuell rund sechs Millionen Barrel (954 Millionen Liter) täglich auch in den kommenden Jahren Bestand hat. Zudem gebe es die größten Reserven in Saudi-Arabien und Kuwait, beides Staaten, die an einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage interessiert seien. Den Einfluss von Finanzinvestoren auf den Ölpreis hält Franke für deutlich überschätzt. Er führt den harten Preiskampf auf die große Zahl an Tankstellen in Deutschland zurück. 14.500 Tankstellen seien "viel zu viele", dadurch enstehe der härteste Wettbewerb in Europa. Die Marge pro Liter Benzin oder Diesel liege bei nur 1 Cent. Mehr zum Thema Erdölreserven, Biokraftstoffe und Kraftstoffverbrauch lesen Sie in der Ausgabe 4/2010 des tankstellen markt. (beg)
Wirtschaft: Uwe Franke rechnet mit stabilem Ölpreis

Die Reservekapazität bleibe stabil, ebenso das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage