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Verkürzung der Wohlverhaltensperiode: Rekord bei Privatinsolvenzen möglich

02.01.2012 08:22 Uhr
Die Zeit für einen schuldenfreien Neuanfang nach der Insovlenz könnte sich halbieren.

Die Gesetzesänderung sieht vor, die Wohlverhaltensperiode von sechs auf drei Jahre zu kürzen. Damit wären Privatpersonen doppelt so schnell schuldenfrei.

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Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet für 2012 deutlich mehr Verbraucherinsolvenzen, sollte die Wohlverhaltensperiode wie diskutiert von sechs auf drei Jahre verkürzt werden. "Das wäre sicher der Startschuss für viele Privatinsolvenz-Verfahren", sagte Sprecher Michael Bretz der Nachrichtenagentur dpa. Creditreform geht davon aus, dass momentan viele Verbraucher ihre Privatinsolvenz hinauszögern - in der Hoffnung auf eine baldige Gesetzesänderung: Komme die Reform 2012 wie erwartet, könne die Gesamtzahl der Verfahren im Laufe des Jahres um bis zu 15.000 steigen - "das wäre dann der höchste Stand seit Einführung der Regelung 1999". Während der derzeit sechsjährigen Wohlverhaltensperiode unterwerfen sich Verbraucher strengen gesetzlichen Regeln, am Ende winkt die Befreiung von ihren Schulden. Eine Verkürzung der Frist dürfte auf Schuldner motivierend wirken. Hintergrund: Statistik, Zahlen, Prognosen Sollte die Reform nicht kommen, werde die Zahl der Privatinsolvenzen wohl auf dem Stand des abgelaufenen Jahres (rund 103.000) stagnieren oder nur leicht steigen, erwartet Creditreform. Die Zahl der Privatinsolvenzler speist sich aus der Gruppe der überschuldeten Bundesbürger, die derzeit rund 6,4 Millionen Erwachsene umfasst, knapp 100.000 weniger als im Vorjahr. Die Gesamtzahl aller Insolvenzen inklusive der Firmenpleiten in Deutschland sank 2011 auf 160.000, das waren sechs Prozent weniger als im Vorjahr, wie Creditreform wenige Tage vor Jahresende schätzte. Die Experten bestätigten damit eine frühere Prognose. Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ging 2011 das zweite Jahr in Folge zurück - diesmal um kräftige sechs Prozent auf 30.200. Zum Vergleich: Im Krisenjahr 2009 hatte die Zahl noch 10 Prozent höher gelegen. Die stärksten Rückgange bei den Pleitezahlen gab es 2011 in der Industrie und im Handwerk, am schwächsten ging die Zahl bei den Dienstleistern zurück. An Schäden durch Firmenpleiten liefen 2011 geschätzte 23,3 Milliarden Euro auf, gut ein Viertel weniger als 2010. Enthalten sind zum einen offene Gläubiger-Forderungen in Höhe von 17 Milliarden Euro. Hinzu kommen Schäden für die Allgemeinheit von etwa 7 Milliarden Euro, darunter vor allem die Ausgaben der Arbeitsagentur für Insolvenzgelder, Forderungen von Finanzämtern und Kosten für die Sozialversicherung. Insgesamt waren deutschlandweit knapp 240.000 Arbeitnehmer von einer Pleite ihres Arbeitgebers betroffen, minimal weniger als 2010. "Betroffen heißt aber nicht immer, dass der Arbeitsplatz endgültig verloren ist", betonte Bretz. Schließlich ließen sich einige Unternehmen oder Unternehmens-Teile auch nach einer Insolvenz fortgeführen. Für die größte Aufregung sorgte der zusammengebrochene Billigstrom- und Gasanbieter Teldafax mit 600 Mitarbeitern: Die Troisdorfer ließen rund 750.000 Gläubiger zurück, die meisten von ihnen geschädigte Kunden. (dpa/beg)

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