Berlin. Trotz hoher Kraftstoffpreise und Wirtschaftskrise sind die deutschen Autofahrer in 2008 ähnlich viel gefahren wie in den Jahren zuvor: Wie jetzt aus einer Verkehrsanalyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hervorgeht, legte jeder der 41 Millionen in Deutschland gemeldeten PKW im vergangenen Jahr durchschnittlich 14.000 Kilometer zurück. „Die Kraftfahrzeugleistung hängt von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab: 2008 war im Jahresdurchschnitt noch immer ein gutes Jahr war. Der Einbruch bei der Fahrleistung kam erst im letzten Quartal“, erklärte DIW-Verkehrsexperte Uwe Kunert. Ein Umdenken habe dagegen bei den Antrieben stattgefunden: Demnach reagieren immer mehr Autofahrer auf die gestiegenen Kraftstoffpreise der letzten zehn Jahre und steigen vom Benzin- auf Dieselmotoren um. „In der Gesamtbilanz sinkt der Verbrauch deshalb“, sagte Kunert. Rund 25 Prozent aller PKW würden mittlerweile von Dieselmotoren angetrieben. Dieser Trend flache allerdings wieder ab. Denn während der Preis für Superbenzin 2008 nur um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr anstieg, kletterte der Dieselpreis um 14 Prozent. Alternative Antriebe spielten laut DIW im vergangenen Jahr nur eine Statistenrolle. Gemein ist allen Motoren, dass sie in den letzten zehn Jahren immer leistungsstärker geworden sind. DIW-Angaben zufolge ist der durchschnittliche Verbrauch in der gleichen Zeit aber nur um gut zehn Prozent gesunken. Das sei viel zu wenig, sofern Deutschland die ab 2012 gültigen EU-Richtwerte für CO2-Emissionen von Fahrzeugen erfüllen wolle, betonte Kunert. „Wir gehen davon aus, dass die gefahrenen Kilometer in den nächsten Jahren nicht weniger werden. Wenn wir die Schadstoffemissionen senken wollen, brauchen wir einen viel größeren Fortschritt beim Kraftstoffverbrauch.“ (ag)
Verkehrsbilanz: Immer mehr Deutsche fahren Diesel

DIW-Analyse: Rund 25 Prozent aller PKW in Deutschland werden von Dieselmotoren betrieben