Europäische Studenten haben mit selbst konstruierten futuristischen Fahrzeugen beim Shell-Eco-Marathon in Rotterdam neue Rekorde in Effizienz aufgestellt. Deutsche Teams waren besonders bei neuen und alternativen Antriebssystemen wie Wasserstoff erfolgreich. Sieger des Wettbewerbs in der Königsklasse war am Sonntag aber ein französisches Team. Ihr Prototyp erreichte mit nur einem Liter Benzin mehr als 3.300 Kilometer, rund 400 Kilometer mehr als im Vorjahr.
Bei strahlendem Sonnenschein waren in der niederländischen Hafenstadt über 200 Studententeams aus Europa, darunter 20 aus Deutschland, an den Start gegangen. Die jungen Techniker hatten sich in zwölf Kategorien dem Härtetest gestellt. Ziel war es, mit einem Liter Kraftstoff oder der vergleichbaren Menge Strom so weit wie möglich zu kommen. Die deutschen Studenten errangen in fünf Kategorien Top-Drei-Platzierungen. Besonders erfolgreich waren Teams der Hochschulen Offenburg (Baden-Württemberg) und Trier (Rheinland-Pfalz).
Im Vergleich zu Studenten in Asien und Amerika seien die europäischen Nachwuchsingenieure viel weiter, sagte der technische Leiter des Eco-Marathons, Norman Koch, der Nachrichtenagentur dpa. "Die Kreativität und unheimliche Begeisterung der jungen Leute sind absolut ein Hoffnungszeichen für die Zukunft." Die Technologie, die die Studenten in ihren Fahrzeugen zeigten, werde in Zukunft auch von der Autoindustrie übernommen werden.
Sieg für "Schluckspecht"
Das Trierer "proTRon"-Team erzielte mit seinem Prototyp 337 Kilometer pro Kilowattstunde und landete mit diesem Effizienzwert auf Platz drei im Klassement der Wasserstoff-Antriebe. In der Kategorie der straßentauglichen UrbanConcept-Fahrzeuge kam der zweite Wagen der Rheinland-Pfälzer auf 219 Kilometer, das reichte hier zum zweiten Rang. Das Team "Schluckspecht" von der Hochschule Offenburg siegte mit seinem straßentauglichen "UrbanConcept"-Fahrzeug in der Kategorie der Dieselantriebe und kam auf 389 Kilometer.
Die futuristischen Prototypen und die straßentauglichen UrbanConcept-Fahrzeuge mussten in höchstens 39 Minuten zehn Runden der Teststrecke zurücklegen. Danach wurde der Kraftstoffverbrauch ermittelt und hochgerechnet, wie weit das Fahrzeug gekommen wäre, wenn es einen ganzen Liter Kraftstoff oder dessen Gegenwert in Kilowattstunden verbraucht hätte. (dpa)