Mit einem Warnstreik kurz vor Ostern haben die Mitarbeiter der Erdöl-Raffinerie Wilhelmshaven die Kraftstoff-Auslieferung behindert. Deutschlands zweitgrößter Produktionsstätte droht die Stilllegung. Der Besitzer ConocoPhillips will die 2006 übernommene Anlage verkaufen oder zu einem Tanklager umbauen. Ein Großteil der rund 320 verbliebenen Beschäftigten müsste dann gehen. Verhandlungen über einen Sozialplan blieben bislang ergebnislos. Mehr als 100 Mitarbeiter legten am Donnerstagmorgen für zweieinhalb Stunden die Arbeit nieder. Mit Fahnen und Transparenten protestierten sie gegen die Verhandlungstaktik des US-Ölkonzerns. Mehrere Tankwagen mussten nicht abgefertigt umkehren. "Das ist ein erstes Warnsignal, dass wir auch anders können", sagte Betriebsratschef Uwe Geertsema. Die Arbeitnehmer fordern eine Weiterbeschäftigung aller Mitarbeiter bis Jahresende, eine Transfergesellschaft sowie angemessene Abfindungen. Die Zukunft der Raffinerie ist immer noch offen. Zurzeit geht der Betriebsrat davon aus, dass ConocoPhillips die Anlage als Lagerstätte verkaufen wird. "Europaweit stehen zurzeit 15 Raffinerien zum Verkauf", erläutert Geertsema. "Und der Kreis derer, die eine kaufen können, ist nicht so groß." Die Produktion in der 1976 eröffneten Anlage steht schon seit mehr als einem Jahr still. Seit vergangenem Sommer will der Konzern verkaufen. (dpa/kak)
Raffinerie Wilhelmshaven: Warnstreik gegen das Dichtmachen

Mitarbeiter der Erdöl-Raffinerie Wilhelmshaven stellten am Gründonnerstag für zweieinhalb Stunden die Arbeit ein. Ihnen droht der Jobverlust, denn ConocoPohillips will die Anlage verkaufen oder zum Tanklager machen.