Im Kampf um seine Eigenständigkeit wirbt der geschwächte BP-Konzern laut Medienberichten um Kapital von Ölscheichs und konkurrierenden Konzernen. BP habe Staatsfonds in Abu Dhabi, Qatar und Kuwait kontaktiert, um eine feindliche Übernahme abzuwehren, berichteten britische Medien. Laut einem Bericht der „Sunday Times“ käme für BP auch eine strategische Beteiligung eines Konkurrenten in Betracht. Demnach geht es um ein Aktienpaket in Höhe von fünf bis zehn Prozent. Eine Kapitalerhöhung um bis zu sechs Milliarden Pfund (derzeit 7,2 Milliarden Euro) werde angestrebt. Laut den Berichten will BP mit Hilfe eines strategischen Investors auch seinen Börsenwert steigern. Die BP-Aktie ist seit Beginn der Ölpest im Golf von Mexiko um mehr als die Hälfte auf rund 320 Pence eingebrochen. Dieser Kursverfall könnte BP zu einem Übernahmekandidaten machen. Der arabische Investor Kuwait Investment Office ist bereits mit 1,75 Prozent an BP beteiligt. Arabische Investoren haben in den vergangenen Jahren mehrere Großkonzerne finanziell unterstützt, darunter die Banken Citigroup und Barclays sowie den deutschen Autobauer Daimler. BP muss große Mittel für die Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko aufbringen. Dem Konzern zufolge sind bereits über 2,5 Milliarden Euro geflossen. Analysten schätzen, dass im Zusammenhang mit der Katastrophe Gesamtkosten von umgerechnet bis zu 55 Milliarden Euro auflaufen. (ag)
Ölkatastrophe: BP wirbt um strategischen Investor
Der angeschlagene Energiekonzern hofft auf Kapital von Ölscheichs und konkurrierenden Firmen.