Tankstellen müssen seit dem Wochenende ihre Preise für Benzin und Diesel melden. Damit treten die Vorbereitungen für quasi amtliche Preise in die heiße Phase. Allerdings ist noch offen, wann die sogenannte Markttransparenzstelle an den Start geht - und wann Autofahrer die Preise an den Zapfsäulen abrufen und vergleichen können.
Vor zwei Wochen hatten sich 13.000 der rund 14.500 Tankstellen in Deutschland mit ihren Geodaten und Öffnungszeiten bei der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS-K) angemeldet. Mit dieser Schwelle begann das Ticken der Uhr. Zwei Wochen später, so steht es in der Verordnung, beginnt die Lieferpflicht der Tankstellen für ihre Daten.
Der Autofahrer hat davon allerdings erstmal noch nichts. Noch im Sommer, so ist die offizielle Sprachregelung des Bundeskartellamtes, soll die Stelle dann offiziell ihren Betrieb aufnehmen. Also innerhalb der nächsten drei Wochen, dann beginnt der Herbst. Entscheidend ist aber, dass alle Systeme rund laufen.
Die Autofahrer können dann künftig die Benzin- und Dieselpreise der Tankstellen ohne Zeitverzug über Smartphone-Apps und Navigationsgeräte abrufen und vergleichen. "Zahlreiche Tankstellen melden ihre Preise schon jetzt in der vorgesehenen Form und in der notwendigen Taktung. Einige Verbraucherinformationsdienste speisen die Preisdaten bereits in ihre Programme ein, so dass das Gesamtsystem derzeit umfassend getestet werden kann", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt in Bonn. "Wir sind nach wie vor auf einem guten Weg."
Der Bundestag hatte die MTS-K im vergangenen Jahr per Gesetz beschlossen, um den Informationsstand der Autofahrer zu verbessern und die Spritpreise zu stabilisieren. Benzin- und Dieselpreise konnten bislang schon im Internet oder per Smartphone-App abgerufen werden. Doch die Daten galten als nicht immer zuverlässig.
Mit der Markttransparenzstelle erhalten die Autofahrer quasi amtliche Angaben, die von den Tankstellen auf einer gesetzlichen Grundlage geliefert werden müssen. Eine staatliche Preiskontrolle ist damit nicht verbunden. Die Daten werden privaten Anbietern von Apps und Navigationssystemen zur Verfügung gestellt, die sie in ihren Produkten weiterverbreiten.
Möglicherweise werden die Daten zu Beginn nur auf Webseiten im Internet abrufbar sein, weil die Apps für mobile Telefone zunächst geprüft und zertifiziert werden müssen. Ob die Apps gratis oder gegen einen Geldbetrag abgegeben werden, entscheidet der Anbieter. Bislang sollen sich fünf Verbraucher-Informationsdienste an den Tests beteiligen, darunter der ADAC und clever-tanken.de. Auf der Internetseite von clever-tanken.de heißt es beispielsweise unter der Überschrift "Der Countdown läuft", ab dem 5. September seien dort "unmittelbar nach Freigabe" die Preise der Markttransparenzstelle zu finden. (dpa/beg)
MTS-K: Tankstellen müssen seit Samstag Preise melden
Nach monatelangen Vorbereitungen soll die Preismeldestelle für Benzin und Diesel bald an den Start gehen. Für die Tankstellen wurde es schon am Wochenende ernst. Sie müssen seit Samstag verbindliche Preise übermitteln.