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Landschaftskiller oder Heilsbringer?: Biogas ringt um neue Rolle

25.04.2014 08:31 Uhr
Die runden Biogasanlagen prägen immer öfter das Bild im ländlichen Raum.
© Foto: Jürgen Fälchle/fotolia

Die Politik will das Großprojekt Energiewende reformieren. Auswüchse bei der Ökostromförderung sollen verschwinden. Die Lobby der Biogasbranche sieht bereits viel Anlass zur Kritik.

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Runde Anlagen mit spitzem Hütchen als Dach - Biogas prägt immer öfter das Bild im ländlichen Raum. Die Energieform könnte eine Schlüsselrolle spielen beim Weg weg von Atom und Kohle. Doch die Anlagen haben auch Schattenseiten. 

Welche Rolle spielt Biogas hierzulande?
Biomasse ist mit einem Anteil von gut sieben Prozent an der gesamten Stromerzeugung die zweitwichtigste erneuerbare Quelle hinter der Windkraft (acht Prozent). Mit einigem Abstand folgen Solarenergie und Wasserkraft. Insgesamt kam 2013 knapp ein Viertel des Stroms aus Erneuerbaren Energien. Biomasse meint Abfälle (etwa Gülle oder Pflanzenreste) und nachwachsende Rohstoffe wie Mais. Sie werden in den Biogasanlagen vergoren. Meist wird das erzeugte Gas direkt zu Strom und Wärme umgewandelt. Auch eine Einspeisung ins Erdgasnetz ist möglich, was sich aber meist nur bei großen Anlagen rechnet.

Was macht Biogas unter den Erneuerbaren Quellen besonders?
Eine große Schwäche der regenerativen Erzeugung ist ihre schlechte Planbarkeit. Bei Flaute liefert Windkraft nichts und bei Dunkelheit ist auch auf Solarenergie kein Verlass. Sonnenstunden und Windstärken sind nicht planbar. Bei Biogasanlagen ist das anders. Ihre Lobby spricht daher auch von einer "Systemrelevanz für die Energiewende".

Gibt es Zahlen dazu?
Der Fachverband Biogas ist nach eigenen Angaben Europas größte Lobby der Biogasbranche. Er hat kürzlich eine Studie des universitätsnahen Instituts für Zukunftsenergiesysteme Saarbrücken (IZES) vorgestellt. Demnach könnten die knapp 8.000 Anlagen hierzulande aufgerüstet werden und mittels dieser technischen Aufwertung rund sechs Gigawatt elektrische Leistung flexibel, also auf Abruf bereitstellen. Die Netzbetreiber hätten auf Knopfdruck Zugriff auf die Anlagen. Sechs Gigawatt entspricht ungefähr der Leistung von vier Atomkraftwerken. Perspektivisch wären laut der IZES-Studie sogar 15 Gigawatt elektrische Leistung drin, falls unter günstigen Rahmenbedingungen weiter ausgebaut wird. Würde die Hälfte der bestehenden bundesweiten Anlagen flexibilisiert, lägen die Kosten laut der Studie zwischen 150 und 320 Millionen Euro. 

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