Der Chef des Autozulieferers Continental, Elmar Degenhart, hat die mangelnde Zusammenarbeit der deutschen Automobilindustrie beim Elektroantrieb kritisiert. Degenhart sagte der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Ausgabe vom 29. Juni), er sehe die ambitionierten Pläne der Autoindustrie bei dieser Zukunftstechnologie in Gefahr, weil mehr gegen- als miteinander gearbeitet werde. "Unser Ziel muss es sein, weltweit die besten Produkte anbieten zu können", sagte der Vorstandsvorsitzende der Continental AG der Zeitung. "Dafür müssen wir in der Automobilindustrie und darüber hinaus aber viel enger zusammenarbeiten als das bislang der Fall ist." Für Elektroautos würden viele neue Komponenten gebraucht. Die Branche müsse "dringend gemeinsame Standards und Technologien verabreden, um größere Mengen erzeugen und damit Stückkosten senken zu können". Stattdessen würden die Konzerne bei zu vielen Teilen Eigenentwicklungen starten. Diese "Zerstückelung" bringe für die Käufer keine Kostenvorteile. Degenhart plädierte deshalb: "Alles, was nicht der Differenzierung der Hersteller im Wettbewerb dient, gehört auf den Prüfstand in Sachen Standardisierung." (dpa/kak)
Kritik an Autoindustrie: Arbeiten gegen den Strom

Conti-Chef Elmar Degenhart wirft den Autobauern vor, beim E-Motor mehr gegen als miteinander zu arbeiten. So lassen sich die hochgesteckten Ziele nicht erreichen, meint er.