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Koalitionsvertrag: Mindestlohn ab 2015

27.11.2013 09:02 Uhr
CDU, CSU und SPD verständigten sich auf die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns.

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht er drin: der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn von 8,50 pro Stunde ab dem Jahr 2015. Allerdings gibt es bis 2017 auch ein Hintertürchen. Jetzt müssen die SPD-Mitglieder votieren.

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Die SPD-Spitze zeigt sich nach der Einigung auf einen Koalitionsvertrag mit der Union vorsichtig optimistisch über die endgültige Zustimmung ihrer Parteibasis. "Ich bin ziemlich sicher, dass wir mit diesem Ergebnis einem Ja deutlich näher sind als einem Nein", sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Führende SPD-Linke signalisierten ebenfalls Zustimmung. Während auch Unionsvertreter das Verhandlungsergebnis lobten, kam erwartungsgemäß Kritik von Linkspartei und Grünen.

CDU, CSU und SPD verständigten sich auf die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns, Verbesserungen bei der Rente und die Erleichterung der doppelten Staatsbürgerschaft. Auch soll eine Pkw-Maut für Ausländer kommen. Die Einigungen zu Mindestlohn, Renten und Staatsbürgerschaft könnten die kritische SPD-Basis beruhigen.

Nahles hob die Vereinbarungen zum Mindestlohn von 8,50 Euro ab 2015 und die abschlagsfreie Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren hervor. Der schleswig-holsteinische SPD-Chef und Parteilinke Ralf Stegner sagte der dpa: "Wir haben eine ganze Menge erreicht." Die SPD-Führung könne den Mitgliedern ein Ja empfehlen.

Mindestlohn: Übergangszeit bis 2017

Ein gesetzlicher Mindestlohn soll 2015 kommen und bundesweit 8,50 Euro pro Stunde betragen. Allerdings können die Tarifpartner in einer Übergangszeit bis 2017 auch Abschlüsse vereinbaren, die darunter liegen. Das kommt Union und Wirtschaft entgegen.

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe nannte die Mindestlohneinigung einen guten Kompromiss, der die Tarifpartnerschaft stärke. Die stellvertretende CDU-Chefin Julia Klöckner sagte: "Wir haben als Union unsere zentralen Wahlversprechen eingehalten." Nach den Worten von CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt trägt der Vertrag eine deutliche Unionshandschrift und "spiegelt das Wahlergebnis wider". Die Union hatte 41,5 Prozent erreicht, die SPD 25,7.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter kritisierte im ZDF zwar die Vorhaben bei der Rente, sagte aber auch, manches sei "sicher ganz gut gelungen". Dabei nannte er den Mindestlohn oder die Frauenquote in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen. Linksparteichef Bernd Riexinger kritisierte bei Twitter: "Keine Reichensteuern, 8,50€ Mindestlohn ohne Schlupfloch erst 2017 (!). Gerechtigkeitswende geht anders. Sehe Handschrift der SPD nicht."

Der in einer 17-stündigen Marathonsitzung ausgehandelte Koalitionsvertrag soll um 11.45 Uhr von den Parteichefs Angela Merkel (CDU), Horst Seehofer (CSU) und Sigmar Gabriel (SPD) unterzeichnet werden, obwohl das Mitgliedervotum der SPD noch aussteht. Dieser Ablauf ist nicht ungewöhnlich - es ist üblich, Koalitionsverträge erst nach der Unterzeichnung durch die Vorsitzenden von Parteigremien absegnen zu lassen. Direkt im Anschluss an die Paraphierung wollen die Vorsitzenden das in fünfwöchigen Verhandlungen ausgearbeitete Vertragswerk um 12.00 Uhr der Öffentlichkeit vorstellen. (dpa/pn)

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