Gegen den britischen Ölmulti BP liegt in Russland eine Klage vor. Das haben Gerichtsvollzieher zum Anlass genommen, das Moskauer Büro des Konzerns zu durchsuchen. Mit der Razzia wollten die Behörden Druck auf das Unternehmen ausüben, sagte der Russlandchef von BP, Jeremy Huck. Das berichtete die Agentur Interfax am 31. August. Die Klage geht auf einen Aktionär des russisch-britischen Gemeinschaftsunternehmens TNK-BP zurück. Er macht BP im Zusammenhang mit der gescheiterten Zusammenarbeit des britischen Konzerns mit dem russischen Ölförderer Rosneft für einen Verlust von 2,7 Milliarden US-Dollar (rund 1,87 Milliarden Euro) verantwortlich. "Wir sind der Meinung, dass es keine legitime Basis für die Klage gibt", sagte ein BP-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa in London. Er ergänzte: "Wir werden unseren Standpunkt vehement verteidigen." Ein Gericht im sibirischen Tjumen, das den Fall untersucht, hatte die Razzia angeordnet. Die Justizbeamten beschlagnahmten Unterlagen, vermeldeten russische Medien. Eine gemeinsame Ausbeutung der Ölvorkommen in der russischen Arktis von Rosneft und BP war von russischen Oligarchen verhindert worden. Nun einigte sich Rosneft mit dem US-Multi ExxonMobil auf eine milliardenschwere Kooperation. (dpa/kak)
Juristisches Nachspiel: Razzia bei BP in Moskau
Konkurrent ExxonMobil machte das Rennen im Mega-Deal mit dem russischen Staatsbetrieb Rosneft. Nun muss sich der britische Ölkonzern BP wegen dieser Niederlage mit der russischen Justiz auseinandersetzen, die schon mal zu Besuch da war.