Liebe Leserin, lieber Leser,
das Jahr 2015 geht mit großen Schritten dem Ende zu. Hört man sich bei den Verbänden um, ziehen diese für die Branche eher atypisch gute Resümees: Entgegen der Befürchtung hat auch die Mehrbelastung Mindestlohn nicht zu dem geführt, was Skeptiker bereits seit den 90er Jahren vorhersagen: Ein Massensterben der Tankstellen ist nicht zu konstatieren.
Nimmt man jedoch den Einzelfall, fragt man also Sie persönlich, liebe Tankstellenbetreiber und -betreiberinnen, geben Sie zur Auskunft, dass sie unzufrieden sind. Nach dem persönlichen wirtschaftlichen Ertrag im Jahr 2015 befragt, sagten zwei von drei Teilnehmern, dass sie eher oder überhaupt nicht zufrieden mit dem ablaufenden Geschäftsjahr sind. Ein schlechter Wert.
Sie beweisen seit Jahrzehnten, dass Sie hart im Nehmen sind. Doch das rechtfertigt mitnichten, das Rad immer weiter zu überdrehen. Verlangen die MÖG und die Politik auch in Zukunft immer mehr von Ihnen, dann ist das hohe Risiko, das Sie wirtschaftlich tragen, mit dem schmalen Gewinn nicht mehr hinzunehmen. Es bleibt abzuwarten, ob der Verhaltenskodex da nur ein Strohfeuer ist oder tatsächlich eine Wende herbeiführt. Immerhin gibt es mit der Schiedsstelle, auf die sich die Verbandsvertreter auf der Zielgerade dieses Jahres geeinigt haben, bald einen quasi-juristischen Weg im Streitfall.
Wir jedenfalls, die Redaktion tankstellen markt, wünschen Ihnen, dass Sie am Ende des Jahres 2016 wieder etwas zufriedener sind. Tanken Sie an den Weihnachtstagen neue Kraft und frohen Mut.
Frohe Feiertage wünschen
Annika Beyer und Michael Simon