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In den USA: Deutsche Rohstoff AG verdient mit Fracking

18.11.2013 09:16 Uhr
Thomas Gutschlag, Vorstand der Deutschen Rohstoff AG.
Dr. Thomas Gutschlag, Vorstand der Deutschen Rohstoff AG hält die Gefahren für die Umwelt durch den Einsatz von Chemiekalien für "völlig übertrieben".
© Foto: Deutsche Rohstoff AG

Der US-Schiefergas-Boom löst in der deutschen Industrie neidische Blicke über den Atlantik aus. Politisch ist die nötige Fördertechnik hier aber nicht durchsetzbar. Ein Heidelberger Unternehmen ist stattdessen in die USA gezogen - und verdient dort kräftig mit.

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Öl- und Gasförderung mit der umstrittenen Fracking-Methode ist in Deutschland politisch praktisch chancenlos. In den USA wird mit der Technik dagegen massenhaft gearbeitet und viel Geld verdient. Im Windschatten der Großkonzerne ist dort bereits seit 2011 auch ein kleines deutsches Unternehmen aktiv: die Deutsche Rohstoff AG aus Heidelberg.

Sie hat sich Genehmigungen für 80 Bohrungen in Windsor nördlich von Denver im Bundesstaat Colorado gesichert und sieht in den USA ein "enormes Potenzial" für die nächsten Jahre, wie Vorstand Thomas Gutschlag sagt. Fachleute schätzen das mögliche Nettoeinkommen allein aus den genehmigten 80 Bohrungen bis Mitte 2015 auf gut eine Milliarde US-Dollar (740 Millionen Euro).

Atomkraft war gestern, heute ist Fracking der Buhmann
Die zwei zuletzt angeschlossenen Quellen in Windsor fördern seit Mai dieses Jahres täglich zusammen rund 1.200 Barrel (knapp 191.000 Liter) Öl und Gas. Der Profit für das Unternehmen liegt bei über 60.000 Dollar für beide Quellen - pro Tag. Mögliche Gefahren für die Umwelt durch den Einsatz von Chemikalien bei den Fracking-Bohrungen hält Gutschlag für "völlig übertrieben". Es gehe ja keineswegs um hochgiftige Stoffe, und die eingesetzte Menge liege unter einem Prozent des in die Bohrungen gepressten Wassers und Sandes. "Man hat das Gefühl, Fracking hat in Deutschland die Rolle der Atomkraft als das Böse schlechthin übernommen", sagt Gutschlag.

Das sehen Umweltverbände natürlich ganz anders. Der BUND fordert ein generelles Verbot wegen Gefahren für das Grund- und Trinkwasser. Das Potenzial an per Fracking förderbarem Gas in Deutschland reiche ohnehin nur für rund 13 Jahre, erklärte BUND-Expertin Claudia Baitinger im Sommer. Das rechtfertige die nötigen hohen Investitionen nicht.

uch in den schwarz-roten Koalitionsverhandlungen in Berlin stehen die Zeichen weiter auf Rot: "Eine Technologie mit erheblichem Risikopotenzial" sei das Fracking, hieß es dort. Über Genehmigungen könne erst entschieden werden, wenn alle Sorgen um das Grundwasser ausgeräumt seien. Und dies sei nach aktuellen Gutachten nicht der Fall. Den Einsatz giftiger Chemie für die Gasgewinnung lehnen die Teilnehmer der Gespräche generell ab.

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