Die EU-Kommission will den Einsatz von Kreditkarten und EC-Karten günstiger machen - um Verbraucher und Händler zu entlasten. Einen entsprechenden Vorschlag zur Deckelung der milliardenschweren Gebühren bei der Kartenzahlung stellte die Brüsseler Behörde am Mittwoch (24. Juli) vor.
Die Pläne würden Anbieter wie Visa oder Mastercard treffen, denen Einnahmen entgingen. Die Branche droht daher damit, zum Ausgleich von den Kunden höhere Jahresgebühren für Kreditkarten zu verlangen. Dann gingen die Pläne letztlich auf Kosten der Verbraucher.
Die neuen Regeln werden nur Gesetz, wenn EU-Parlament und Ministerrat zustimmen. Dies dürfte ein bis zwei Jahre dauern.
Brüssel geht es um die Gebühren, die die Bank des Händlers an die Bank des Kunden zahlen muss, wenn ein Verbraucher mit Karte bezahlt. Schon lange hat die EU-Kommission diese sogenannten Interbankengebühren im Visier. Einzelhändler schlagen die Entgelte zumeist auf die Preise auf. "Die höheren Preise werden also von allen Verbrauchern getragen - auch denen, die bar bezahlen", sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. Das müsse sich ändern.
Künftig will die EU-Behörde die Gebühren deckeln. Bei Kreditkarten ist ein Limit von 0,3 Prozent des Zahlbetrags vorgesehen. Bei Debitkarten sollen es 0,2 Prozent sein. Derzeit liegen die Werte in Europa bei bis zu 1,5 Prozent. Nach EU-Angaben könnte der Einzelhandel dadurch insgesamt rund sechs Milliarden Euro einsparen.
Die Kappung soll zunächst auf grenzüberschreitende Zahlungen beschränkt sein und erst nach zwei Jahren auch bei Zahlungen im Inland gelten. (dpa/beg)
Handel könnte sechs Milliarden Euro sparen: Brüssel will Gebühren für Kreditkarten senken
Der Griff zur Plastikkarte ist einfach. Was viele Verbraucher nicht wissen: Bei Zahlung mit EC- und Kreditkarte müssen die Händler Gebühren zahlen, die sie häufig auf ihre Preise draufschlagen. Damit will die EU-Kommission Schluss machen - und die Gebühren deckeln.