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Fuhrpark-Umfrage: Energiekonzerne setzen auf E-Autos

20.03.2017 08:20 Uhr
Fuhrpark-Umfrage: Energiekonzerne setzen auf E-Autos
Elektroantrieb in der Nische: Selbst beim Stromriesen RWE fahren etwa 90 Prozent der Dienstwagen mit Dieselmotoren.
© Foto: picture alliance/CITYPRESS 24

Die Strombranche trommelt für mehr Elektroautos. In den eigenen Fuhrparks der Konzerne sieht es damit aber oft noch mau aus. Für die nächsten Jahre haben die Unternehmen aber große Pläne.

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Von Rolf Schraa, dpa

Deutschlands Stromkonzerne werben für den Ausbau der Elektromobilität und wollen bundesweit Tausende neue Ladesäulen bauen – in den eigenen Fuhrparks sind Elektroautos aber meist noch eher die Ausnahme. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren Konzernen.

Beim Stromriesen RWE fahren nach Angaben des Unternehmens etwa 90 Prozent der 630 Dienstwagen mit Dieselmotoren, der Rest mit Benzin oder Benzin/Elektrohybriden. Eon sprach von vorerst 200 Elektrofahrzeugen – bei 3.000 Dienstwagen der Netzgesellschaft. Die Eon-Abspaltung Uniper kam auf 18 rein elektrische Autos bei europaweit mehr als 1.600 Dienstwagen.

Begründet wurde der geringe Elektroanteil teils mit noch unzureichenden Angeboten der Autoindustrie vor allem bei Nutzfahrzeugen. In Dienstwagenrichtlinien gebe es für Pkw Mindestanforderungen etwa von vier Sitzen, ausreichend Platz für Gepäck und mindestens 400 Kilometern Reichweite. "Da warten wir zum Teil noch auf die richtigen Autos, sind aber sehr zuversichtlich", sagte etwa ein Sprecher des EnBW-Konzerns.

Selbst bei der RWE-Zukunftstochter Innogy – mit rund 4000 Ladepunkten bundesweit Marktführer für Ladesäulen – sieht es im eigenen Fuhrpark bei Elektroautos bisher noch eher mau aus. Der Anteil unter den etwa 1.000 Dienstwagen sei noch "relativ gering", sagte ein Sprecher. Genauere Zahlen wollte er nicht nennen. Laut Branchenkreisen soll bei Innogy aber ein Vorstandsbeschluss zum spürbaren Ausbau der E-Mobilität unmittelbar bevorstehen. "Der Durchbruch der Elektromobilität wird kommen", sagte Innogy-Chef Peter Terium bei der Jahresbilanz vergangene Woche.

Konzerne beklagen mangelndes Nfz-Angebot

Große Elektro-Pläne haben auch die Mitbewerber. Eon wie der schwedische Staatskonzern Vattenfall wollen in den kommenden Jahren den gesamten Fuhrpark elektrifizieren. Vattenfall will dabei in Deutschland 1.100 Dienstwagen innerhalb von fünf Jahren schrittweise austauschen. Probleme sehen Deutsche wie Schweden vor allem bei Nutzfahrzeugen: "Hier gibt es bislang kaum geeignete Modelle, was die Planung für einen vollständigen Umstieg noch erschwert", sagt ein Eon-Sprecher.

Erheblichen Nachholbedarf gibt es auch bei den Vorstandslimousinen der Konzerne – meist Oberklassefahrzeuge von Mercedes, BMW oder Audi mit großen Verbrennungsmotoren. RWE-Chef Rolf Martin Schmitz nutzt etwa eine 350er Mercedes-S-Klasse mit Dieselmaschine. Zum Zeitpunkt der Bestellung habe es noch kein E-Auto-Angebot gegeben, das die Mobilitätsanforderungen erfüllt habe, teilt das Unternehmen mit. Schmitz wolle auch aktuell nicht umsteigen, weil er Reichweitenprobleme sehe, erklärt ein Sprecher.

Eon und Innogy nannten keine genauen Fahrzeugtypen – "branchenübliche Oberklasselimousinen" mit Verbrennungsmotoren würden eingesetzt, hieß es. Pluspunkte sammelten hier die Leiter der kleineren Konzerne: Uniper-Chef Klaus Schäfer fährt einen Tesla. Vattenfall-Deutschland-Chef Tuomo Hatakka hat vergangenen Sommer seinen Dienstwagen gegen einen rein elektrischen BMW i3 getauscht.

Hintergrund des gestiegenen Interesses an E-Mobilität bei den Stromkonzernen ist auch ein 300-Millionen-Euro-Förderprogramm der Bundesregierung für 15.000 neue E-Ladesäulen, das seit Anfang März läuft. Fast die gesamte Branche will dafür Anträge stellen. Denn bei bis zu 40 Prozent Förderanteil könnten die Säulen Gewinn abwerfen. (dpa)

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