In den ersten beiden Monaten des Jahres 2012 waren immer noch 99 Prozent aller Neuwagen in Deutschland Benziner oder Diesel. Das ergab eine Erhebung des Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen (CAR). "Es scheint, als wären alternative Antriebe eher für die Automobilmessen statt für den Markt gemacht", sagte Institutsdirektor Ferdinand Dudenhöffer. "Erst ist Gas als Antrieb gescheitert, jetzt dümpelt der Hybrid vor sich hin und das Elektroauto kann man derzeit so gut wie ganz abschreiben."
Der Erhebung zufolge wurden im Januar und Februar gerade mal 4.248 von 434.493 neu zugelassenen Pkw mit Erdgas (CNG), Flüssiggas (LPG), als Ethanol-Fahrzeug oder als Elektroauto beziehungsweise Hybrid zugelassen. "Die Deutschen schimpfen zwar über hohe Benzin- und Dieselpreise, aber Reaktionen beim Autokauf scheint das nicht hervorzurufen", sagte Dudenhöffer.
Zumindest beim Flüssiggas gebe es zwar einen Zuwachs, aber auch hier sei nicht der große Umschwung zu erwarten. "Mit viel Glück erreichen wir zum Jahresende etwa 15.000 Flüssiggas-Pkw - von 3,1 Millionen verkauften Pkw", rechnete der Autoexperte vor. Marktführer bei den alternativen Antrieben sei der Billiganbieter Dacia. "Das übliche Vorurteil, dass alternative Antriebe nicht zu bezahlen sind, scheint nicht ganz zu stimmen", sagte Dudenhöffer.
Dacia Vorreiterd, VW Mittelfeld, BMW Schlusslicht
Dacia habe in den ersten beiden Monaten des Jahres 736 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verkauft, etwa mit Flüssiggas-Motor. VW hingegen habe im selben Zeitraum nur 155 solcher Fahrzeuge verkauft.