Die EU-Behörde für Betrugsbekämpfung (Olaf) ermittelt gegen Japan Tobaco Inc. wegen des Verdachts des Zigarettenschmuggels nach Syrien. Ein Sprecher der Behörde bestätigte am 21. August in Brüssel einen Bericht des "Wall Street Journal". "Wir haben Ermittlungen laufen. Und der Vorwurf des Schmuggels gehört zu einer Reihe von mehreren Punkten", sagte ihr Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.
Nähere Angaben zum Stand der Ermittlungen machte er nicht. Für Olaf sind Zoll-, Finanz- und Polizeibeamte aus den EU-Mitgliedstaaten aktiv.
Die Zeitung hatte berichtete, dass die Schweizer Niederlassung von Japan Tobacco International (JTI) verdächtigt werde, im Mai 2011 eine große Lieferung von Zigaretten nach Syrien geschickt zu haben. Kurz zuvor waren EU-Sanktionen gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad und dessen Unterstützer in Kraft getreten. Kunde sei die Familie Makhlouf gewesen, deren Mitglieder zu den engsten Vertrauten Assads gehören. Über den Umfang der Lieferung gibt es bisher keine Angaben.
Die Zigaretten seien für Assad wichtig gewesen, weil er bewaffnete Milizen mit Zigaretten bezahle. Ein Sprecher von JTI bestritt die Vorwürfe. Seine Aussage lautete: Das Unternehmen halte sich an sämtliche EU-Sanktionen gegen die syrischen Machthaber und kooperiere bei den Ermittlungen.
Japan Tobacco ist der weltweit drittgrößte Zigarettenhersteller. Das internationale Geschäft führt das Tochterunternehmen Japan Tobacco International, welches ihren Sitz in der Schweiz hat. (dpa/kak)