Die Bundesnetzagentur hat den russischen Gas-Monopolisten Gazprom wegen des Verkaufs von Erdgas an deutschen Tankstellen gerüffelt. Die Behörde hat jetzt entschieden, dass die deutsche Tochter Gazprom Germania mit dem Vertrieb von Erdgas als Kraftstoff gegen Entflechtungsregeln des Energiewirtschaftsgesetzes verstößt, weil Gazprom gleichzeitig an zwei Transportgesellschaften beteiligt ist. Das geht aus einem Beschluss der Netzagentur hervor, über den zuvor das Energie-Portal "energate" berichtet hatte.
Die Grünen-Verbraucherschützerin Bärbel Höhn lobte das Durchgreifen der Netzagentur: "Gazprom versucht an verschiedenen Stellen, die deutsche und europäische Regulierung zu unterlaufen und möglichst viele Teile einer Geschäftskette zu kontrollieren."
Der russische Energieriese betreibt nach eigenen Angaben 22 Erdgas-Tankstellen in Deutschland. Die Netzagentur bietet dem Konzern nun an, die Beteiligungen an den zwei Transportfirmen zu verkaufen, das Tankstellengeschäft selbst zu veräußern oder es in eine eigene Gesellschaft auszulagern. Auch könnte Gazprom noch klagen. (dpa)
Erdgas-Verkauf an Tankstellen: Bundesnetzagentur geht gegen Gazprom vor
Die Bundesnetzagentur hat den russischen Gas-Monopolisten Gazprom wegen des Verkaufs von Erdgas an deutschen Tankstellen gerüffelt.