-- Anzeige --

Debatte um Fracking: RWE-Tochter geht an russischen Oligarchen

31.03.2014 08:32 Uhr
Der Wert für den RWE-Ableger Dea wird auf rund 5,1 Milliarden Euro taxiert.

Die Öl- und Gasfördertochter von RWE kommt in russische Hände - ausgerechnet jetzt. Kritik aus der Politik ficht den Konzern nicht an. Das Geschäft befeuert auch die Debatte um Fracking in Deutschland.

-- Anzeige --

Eine Firmengruppe um den russischen Oligarchen Michail Fridman hat inmitten der angespannten Beziehungen zum Westen die RWE-Öl- und -Gasfördertochter RWE Dea gekauft. Die Übernahme befeuert auch die Debatte um umstrittene Schiefergas-Bohrungen in Deutschland neu. RWE und der Käufer LetterOne besiegelten am Freitag (28. März) den Kaufvertrag für den Hamburger RWE-Ableger, dessen Wert auf rund 5,1 Milliarden Euro taxiert wurde. Die russischen Investoren wollten zudem darin enthaltene Verbindlichkeiten von 600 Millionen Euro übernehmen, hieß es.

Der RWE-Aufsichtsrat und Behörden in mehreren Ländern müssen noch zustimmen. Das Geschäft, das bis zum Jahresende abgeschlossen sein soll, heizt die Diskussion um die Abhängigkeit Deutschlands von fossilen Energierohstoffen wie Gas und Öl aber schon jetzt an.

Bei der in den USA erfolgreichen, aber mit hohen Umweltrisiken behafteten Fracking-Methode sieht Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) kurzfristig kein Potenzial in Deutschland. "Wir wissen alle: Lösungen, sich ein bisschen unabhängiger zu machen, dauern lange Zeit", sagte am Sonntag im "Bericht aus Berlin" der ARD.

Angesichts der Krim-Krise und drohender Sanktionen gegen Russland dürften die Menschen bei der Versorgungssicherheit nicht verunsichert werden. Vorschläge, Schiefergas aus den Vereinigten Staaten nach Europa zu exportieren, hält der SPD-Chef wegen des hohen Eigenbedarfs Amerikas und des komplizierten Transports für wenig aussichtsreich. Im Prinzip dürfe man die umstrittene Fracking-Technologie hierzulande nicht vorschnell ablehnen. "Ich höre aber, dass die Unternehmen daran arbeiten, ein wesentlich besseres Verfahren zu entwickeln, das muss man dann beurteilen", meinte Gabriel.

CSU-Vize Peter Ramsauer hatte sich in der "Welt am Sonntag" für die Förderung von Schiefergas in der Bundesrepublik ausgesprochen. "Wenn man Russland mit Wirtschaftssanktionen droht, kann man nicht ausschließen, dass Moskau sich beim Erdgas revanchiert. Wir müssen endlich aufwachen und unsere Abhängigkeit von ausländischen Energielieferanten verringern", sagte er dem Blatt. "Wenn wir uns verschließen, arbeiten wir den Russen und den USA in die Hände." 

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --
KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --
WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Sprit+ Online ist der Internetdienst für den Tankstellenmarkt und richtet sich an Tankstellenunternehmer, Waschbetriebe, Mineralölgesellschaften und Verbände. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Politik, Shop/Gastro, Tank-/Waschtechnik und alternative Kraftstoffe enthält die Seite ein Branchenverzeichnis. Ergänzt wird das Online-Angebot um betriebswirtschaftliche Führung/Personalien und juristische Angelegenheiten. Relevante Themen wie E-Zigaretten, Energiemanagement und Messen findet man hier ebenso wie Bildergalerien und Videos. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Ein kostenloser Newsletter fasst 2x wöchentlich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Sprit+ ist offizielles Organ der IG Esso.