Viele Arbeitgeber vernachlässigen den Schutz vor Computerkriminalität und lassen ihre Mitarbeiter mit dem Thema IT-Sicherheit weitgehend allein. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Verbands der Computer- und Softwarehersteller Bitkom unter Erwerbstätigen ergeben. Danach gab ein Fünftel (21 Prozent) der Beschäftigten zu Protokoll, ihr Arbeitgeber hätte keinerlei Vorgaben zur Verhinderung von Computerkriminalität gemacht, hieß es in einer Mitteilung. Dazu zählen beispielsweise Regeln zum Umgang mit Passwörtern, externen Datenträgern oder Surftipps.
Ein weiteres Fünftel (19 Prozent) gab an, dass ihnen entsprechende Regeln nicht bekannt sind. "Vier von zehn Beschäftigten bekommen in Sachen IT-Sicherheit nicht die notwendige Unterstützung von ihren Arbeitgebern", sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf zum Start der IT-Sicherheitsmesse "it-sa" in Nürnberg. Vor allem viele kleine und mittelständische Unternehmen unterschätzten die Risiken durch Computer- und Internetkriminalität.
Der Umfrage zufolge gebe nur rund jeder zweite Betrieb Richtlinien für die Benutzung von Passwörtern vor. Lediglich 41 Prozent der Unternehmen machen Vorgaben für den Umgang mit externen Datenträgern, hieß es. "USB-Sticks sind ein beliebtes Werbegeschenk und dienen häufig als Träger von Viren oder anderen Schadprogrammen", betonte Kempf. Bei vier von zehn Erwerbstätigen gibt es Vorgaben zum Surfen im Internet inklusive der Nutzung sozialer Medien, ein Drittel (35 Prozent) hat Richtlinien zum Umgang mit Spam-E-Mails bekommen. Spam-Mails enthalten häufig infizierte Dateianhänge oder führen über Links zu Webseiten mit Schadsoftware. (msh)