Biogasbranchenvertreter hadern. Der Bau von neuen Anlagen sei nahezu zusammengebrochen, sagte beispielsweise der Präsident des Fachverbandes Biogas, Josef Pellmeyer, am 30. Januar in Leipzig. Von 2009 bis 2011 seien pro Jahr 1.000 neue Biogasanlagen ans Netz gegangen. 2012 sei der Anlagenbau auf unter 300 eingebrochen. Als Gründe nannte er hohe Rohstoffpreise und Akzeptanzprobleme. Außerdem seien die Bestimmungen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu bürokratisch und kompliziert.
Für Biogas werden laut Verband in Deutschland auf 960.000 Hektar nachwachsende Rohstoffe angebaut. Kritiker bemängeln, es gehe Boden verloren, der für die Erzeugung von Nahrungsmitteln benötigt werde. Zudem würden die Bodenpreise nach oben getrieben und Monokulturen gefördert.
Verbandspräsident Pellmeyer kritisierte den Vorschlag von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) zu einer Strompreis-Bremse als "Schuss aus der Hüfte". Die Energiewende sei zu wichtig, als das jetzt aus wahltaktischen Gründen vermeintlich kostensenkende Maßnahmen vorgeschlagen werden sollten. Der Sprecher des Firmenbeirats im Fachverband, Claus Rückert, forderte mehr Planungssicherheit. Wenn es alle zwei, drei Jahre Diskussionen um das EEG gebe, habe das negative Folgen und sorge für Verunsicherung bei Investoren und Banken.
Der Fachverband tagt bis 31. Januar in Leipzig. Bei einer Fachmesse präsentieren sich 440 Aussteller. Biogas wird für die Strom- und Wärmeerzeugung sowie als Kraftstoff eingesetzt. In Deutschland gibt es derzeit rund 7.600 Biogasanlagen. In der Branche arbeiten nach Verbandsangaben 40.000 Menschen. Der Umsatz lag 2011 bei 7,4 Milliarden Euro. Für 2013 wird mit einem Rückgang auf 6,9 Milliarden Euro gerechnet. (dpa/kak)