Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sagte 1971 die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) ab. Stattfinden sollte die 45. Auflage vom 18. bis 25. September. Aber die hohen Kosten zwangen dazu, die Veranstaltung ausfallen zu lassen. Vor der IAA-Absage hatten sich bereits an die 1.500 in- und ausländische Aussteller angemeldet. In etwa so viel, wie 1969 in die Mainmetropole kamen. Und bei den bisherigen Automobilausstellungen machten Hersteller, die Produkte rund ums Auto zeigten, gut 90 Prozent aus. Was tun? Der damalige Chefredakteur der Zeitschrift "Kfz-Betrieb" entwickelte die Idee für die "Automechanika – Internationale Ausstellung für Auto-, Werkstatt-, Tankstellen- und Garagenausrüstung". Die Verbände, allen voran der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. (ZDK) machten sich für die Idee stark, eine Veranstaltung für die sonst auf der IAA vertretenden Kfz-, Ausrüstungs- und Zubehörfirmen durchzuführen. Zum ursprünglichen IAA-Termin. Und so kam es auch. Die "Frankfurter Neue Presse" kündigte im Frühjahr 1971 die Premiere mit folgenden Schlagzeilen an: "Zum alten Termin in Frankfurt: Zubehör-Industrie plant Ersatz-IAA". Und sie ging wie geplant vom 18. bis 26. September 1971 über die Bühne. Die Ausstellung ergänzte eine große Renn- und Sportwagenschau. Rund 500 Firmen zeigten ihre Produkte und ihren Service. 75.000 Besucher aus 63 Ländern kamen nach Frankfurt. Das Ergebnis stimmte. Also beschloss man, die Automechanika von nun an im Wechsel mit der IAA durchzuführen – also immer in den geraden, IAA-freien Jahren. Eine Lehre zogen die Veranstalter aus der Premiere: 1972 verzichteten sie auf den Rennwagenrummel. Das sollte den Fachpublikum ein ruhiges Disponieren ermöglichen, berichtete die "Frankfurter Neue Presse" im August 1972. Die Industrie setzte die Impulse. Zum Auftakt vor 40 Jahren wagte niemand aus diesen Kreisen zu orakeln, dass sich die Automechanika zur weltweit führenden Plattform für die Zuliefer- und Werkstattindustrie sowie des Handels entwickeln würde. Die anfängliche Ersatzlösung zählt heute zu den führenden Messen des Veranstalters Messe Frankfurt und hat sich als deren internationalste Messemarke etabliert. So findet die Automechanika mittlerweile an elf weiteren Standorten statt – und zwar in Moskau, Shanghai, Bangkok, St. Petersburg, Dubai, Mexiko-Stadt, Buenos Aires, Kuala Lumpur, Madrid, Istanbul und Johannesburg. Zum Jubiläum erfahren die Veranstalter natürlich viel Lob. In die Hymnen stimmt auch Thomas Krüger, Geschäftsführer von WashTec, ein: "Die Automechanika ist die Nummer Eins, was Größe und Internationalität der Aussteller und Besucher angeht. Für uns ist die Veranstaltung etwas Besonderes und wir nutzen sie als Plattform für die Präsentation unserer entscheidenden Produktentwicklungen." Nach Angaben des Veranstalters bleibt der Heimatstandort in Hessen der wichtigste Bezugspunkt für die Branche, um neue Trends aufzuzeigen. Die Vorjahreszahlen untermauern das: 4.471 Aussteller aus 181 Ländern und rund 155.000 Besucher. Bereits Ende August vermeldete die Messe Frankfurt, dass 80 Prozent der Fläche für die Automechanika 2012 (11. bis 16. September) ausgebucht seien. Weiterführende Informationen und Details – auch zum Anmeldungsprocedere - gibt es unter www.automechanika.com. (kak)
Automechanika-Jubiläum: Vom Ersatz zur Leitmarke

Vor 40 Jahren fand in Frankfurt am Main die erste Automechanika statt. Die IAA fiel aus – und so bekamen die Hersteller, die etwas fürs Auto produzierten, kurzfristig eine eigene Plattform. Und diese hat sich über die Zeit zu einer international führenden Messemarke entwickelt.