Altbundeskanzler Gerhard Schröder (67) will nach übereinstimmenden Angaben russischer Medien wegen eines Aktionärskonflikts als unabhängiger Aufsichtsrat beim russisch-britischen Ölkonzern TNK-BP zurücktreten. Der SPD-Politiker war im Januar 2009 in den Aufsichtsrat berufen worden. Schröder sollte mit zwei anderen unabhängigen Direktoren Pattsituationen zwischen den gleich starken Partnern des Gemeinschaftsunternehmens - dem britischen Multi BP und dem russischen Oligarchenkonsortium AAR - verhindern. Der unabhängige Aufsichtsrat James Leng will angeblich ebenfalls das Gremium verlassen. Schröder und Leng hätten ihren Entschluss in einer Aufsichtsratssitzung am Freitag mitgeteilt, meldete die Staatsagentur Ria Nowosti. Die Agentur Interfax meldete unter Berufung auf "mehrere Quellen", die Ursache liege offenbar in einem Aktionärsstreit, in dem die beiden unabhängigen Vertreter nicht Partei ergreifen wollten. AAR hatte vor einigen Monaten einen milliardenschweren Deal zwischen BP und dem russischen Ölkonzern Rosneft verhindert. Ein TNK-BP-Aktionär macht BP deshalb für einen Verlust von fast zwei Milliarden Euro verantwortlich. Schröder leitet weiterhin den Aktionärsausschuss des von Russland dominierten Betreiberkonsortiums der Ostseepipeline Nord Stream mit Sitz in der Schweiz. (dpa)
Altkanzler: Schröder tritt aus Aufsichtsrat von TNK-BP aus

Die Agentur Interfax meldete unter Berufung auf "mehrere Quellen", die Ursache liege offenbar in einem Aktionärsstreit, in dem Schröder nicht Partei ergreifen wollte.