Der Bierabsatz in Deutschland ist 2012 auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken. Die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager setzten insgesamt rund 96,5 Millionen Hektoliter Bier ab. Das teilte das Statistisches Bundesamt am 30. Januar in Wiesbaden mit. 1,8 Prozent, was 1,8 Millionen Hektoliter weniger als ein Jahr zuvor bedeuteten, erfassten die Statistiker für 2012. Alkoholfreie Biere, Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier betrachteten die Experten nicht.
Der Trend hält an: In Deutschland wird immer weniger Bier getrunken. Das letzte Miniplus beim Absatz verzeichneten die Brauereien und Bierlager 2006. Damals verkauften sie noch knapp 107 Millionen Hektoliter Bier, 2009 erreichten sie zum bislang letzten Mal die 100-Millionen-Hektoliter-Marke.
Biermischungen - mit Limonade, Cola, Fruchtsäften und anderen alkoholfreien Zusätzen - kamen 2012 mit 4,3 Millionen Hektolitern auf 4,5 Prozent des gesamten Bierabsatzes.
Die deutschen Brauereien machen mit 83,9 Prozent noch immer den Löwenanteil ihres Geschäfts im Inland. Mit 81,0 Millionen Hektoliter sank der Absatz allerdings zum Vorjahr um 2,1 Prozent.
Steuerfrei als Haustrunk oder für den Export wurden 15,5 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt. Ein kleines Minus von 0,3 Prozent gegenüber 2011. Davon gingen 11,0 Millionen Hektoliter (- 2,0 Prozent) in EU-Länder und 4,3 Millionen Hektoliter (+ 4,6 Prozent) in Drittländer. Weitere 0,2 Millionen Hektoliter (- 4,3 Prozent) gingen unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien.
Am meisten Bier floss wie in den Vorjahren in Nordrhein-Westfalen (NRW) und Bayern. Mehr als ein Viertel des Inlandsabsatzes (26 Prozent) geht auf das Konto von NRW, über ein Fünftel (22 Prozent) wurde in Bayern verkauft. Den höchsten Bierabsatz im Ausland erzielten mit einem Anteil von 27,6 Prozent Brauereien und Bierlager mit Sitz in Bayern. (dpa/kak)