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Blei-Säure-Batterie: Fast 100 Prozent Recycling-Quote

07.10.2023 00:42 Uhr | Lesezeit: 3 min
Batterie Starterbatterie
Eine Starterbatterie.
© Foto: Adobe Stock/mariusz szczygieł

Die Blei-Säure-Starterbatterie wird uns noch viele Jahre in Verbrennern und auch Elektroautos begleiten. Im Gegensatz zu Lithium-Ionen-Batterien lässt sie sich zu nahezu 100 Prozent recyceln.

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Die Starterbatterie ist aus dem Auto mit Verbrennungsmotor ebenso wenig wegzudenken wie aus E-Autos, die die Batterie dazu benötigen, 12-Volt-Anwendungen zu betreiben oder das Hochvoltsystem zu aktivieren. Batteriehersteller Exide schätzt, dass aktuell mehr als 90 Prozent des elektrischen Fuhrparks mit einer Blei-Säure-Batterie ausgestattet sind. Dabei gibt es zwar verschiedene Ausführungen wie Gel-, EFB- oder AGM-Batterien, die aber alle auf dem gleichen Prinzip basieren.

Nur in Sportwagen, Motorrädern und einigen Spezialanwendungen haben sich bislang Lithium-Ionen-Starterbatterien etabliert. Die Schwierigkeit bei der Handhabung von Lithium-Ionen-Batterien ist, dass ein geeignetes Entsorgungskonzept in vielen Fällen noch nicht vorhanden ist. Davon ist insbesondere die Schnittstelle zwischen Produzenten und Werkstätten betroffen. Zudem stehen dem Recycling von Lithium-Batterien Zusatzkosten gegenüber, die berücksichtigt werden müssen und die Wirtschaftlichkeit infrage stellen.

Höhere Recyclingquote als Glas oder Papier

Im Vergleich dazu ist das Recycling von Blei-Säure-Batterien um "Welten" leichter. Die Prozesse und Abläufe des Wertstoffkreislaufs sind eingespielt und basieren auf jahrelangen Erfahrungswerten. So spricht Clarios, der Mutterkonzern hinter den bekannten Varta-Batterien, davon, dass Blei-Säure-Batterien eines der am besten zu recycelnden Industrieprodukten sind und mit nahezu 100 Prozent eine höhere Recyclingquote als Glas oder Papier aufweisen.

Weltweit werden im Netzwerk von Clarios eigenen Angaben zufolge stündlich rund 8.000 Fahrzeugbatterien recycelt und erneut der Produktion zugeführt. So kann das Unternehmen in Europa über 98 Prozent der Bleibatterien aus Fahrzeugen sammeln und einen Großteil der verwendeten Materialien wiederverwerten.

Eine Blei-Säure-Starterbatterie ist aus vergleichsweise einfachen Grundkomponenten aufgebaut: Blei, Kunststoff, Elektrolyt und Separatoren. Blei als Hauptbestandteil kann vollständig recycelt werden und ohne Leistungseinbußen in neuen Produkten eingesetzt werden: Die Kunststoffteile werden verarbeitet zu Polypropylenchips und wiederverwendet, unter anderem für neue Batteriegehäuse. Der Anteil von Recyclingkunststoff an den Varta-Gehäusen variiert zwischen null und 100 Prozent.

Säure wird zu Dünger

Auch für die Batteriesäure – im Regelfall handelt es sich um Schwefelsäure – findet sich ein Anwendungsfeld: Sie lässt sich zu Dünge- und Reinigungsmitteln verarbeiten. Nur die Separatoren, die Anode und Kathode elektrisch voneinander isolieren, werden im Regelfall im Recyclingprozess abgetrennt und für andere Produkte weiterverwertet.

Die hohe Rücknahmequote der Batterien ist durch das Pfand gewährleistet, das einen Anreiz bietet, Batterien nicht zu horten. Alte Starterbatterien werden im bewährten Pfandsystem eingesammelt. Hierbei wird pauschal ein fixer Pfandbetrag pro Batterie erhoben, unabhängig von der Batteriegröße und damit unabhängig vom Rohstoffgehalt.

Auch beim österreichischen Hersteller Banner werden alte Batterien in Spezialcontainern bis zur Abholung vom Unternehmen gesammelt. Wertvolle Rohstoffe wie Blei, Schwefelsäure und Polypropylen werden wie bei Clarios wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt


Lithium-Ionen-Batterien von Nilfisk

Nilfisk hat einen neuen Batteriebetrieb eingeführt. Er basiert auf modularen Lithium-Ionen-Batterien und soll der Nachhaltigkeit dienen. Die Ladezeiten seien sehr kurz (in zwei Stunden auf 90 Prozent) und die Leistungsdauer betrage fünf Jahre. In dieser Zeit soll keine Wartung nötig sein. "Während bei Nass-Batterien aller Art regelmäßig Servicearbeiten notwendig sind, müssen die neuen Nilfisk-Batterien grundsätzlich nur zum Laden angefasst werden", schreibt das Unternehmen. 

Der neue Antrieb von Nilfisk ist als 24-Volt- sowie als 36-Volt-Version erhältlich und steht ab sofort für die Aufsitzscheuersaugmaschine SC2000 sowie für die Nachläufer-Scheuersaugmaschinen SC500 und SC351 zur Verfügung.

Auch für die sachgemäße Weiterverwendung beziehungsweise Entsorgung der Lithium-Ionen-Batterien will Nilfisk in Zukunft Sorge tragen. Zurückgegebene Module sollen im Rahmen eines Rücknahmeprogramms ein zweites Leben erhalten.



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