Leuna: Bund fördert Labor für klimafreundliche Kraftstoffe

26.11.2025 12:22 Uhr | Lesezeit: 2 min
Technologieplattform Power-to-Liquid-Kraftstoffe (TPP) in Leuna
Die Technologieplattform Power-to-Liquid-Kraftstoffe (TPP) im Chemiepark Leuna befindet sich seit Oktober 2024 im Aufbau und soll 2028 eröffnet werden.
© Foto: DLR

In Leuna entsteht ein großes Forschungszentrum für die Entwicklung von strombasierten Kraftstoffen. Der Bund fördert nicht nur den Aufbau der Anlage, sondern bald auch deren Betrieb.

Der Bund fördert den Betrieb einer Forschungsanlage für strombasierte Kraftstoffe des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) in Leuna mit rund 157 Millionen Euro. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) übergab den entsprechenden Förderbescheid im Ministerium an das DLR. "Mit der Förderung der Betriebsphase setzen wir den nächsten großen Schritt für strombasierten, klimafreundlichen Kraftstoff", teilte er mit.  

Die Technologieplattform Power-to-Liquid-Kraftstoffe (TPP) im Chemiepark Leuna befindet sich seit Oktober 2024 im Aufbau und soll 2028 eröffnet werden. Der Bund förderte bereits die Bauphase mit rund 130 Millionen Euro. Der nun überreiche Förderbescheid bezieht sich auf den Betrieb. Das Geld sichere den Forschungs- und Testbetrieb für den Zeitraum von 2028 bis 2035, teilte das Ministerium mit.  

Die TPP dient dem DRL zufolge dazu, Kraftstoffe zu optimieren sowie Technologien und Verfahren weiterzuentwickeln. Sie soll die gesamte Prozesskette sogenannter Power-to-Liquid-Kraftstoffe abbilden – von den Ausgangsstoffen über die Herstellung der Kraftstoffe bis hin zur Zertifizierung und Anwendung. Die Anlage werde über eine Kapazität von 2.500 Tonnen pro Jahr verfügen und könne damit strombasierte Kraftstoffe in einem semi-industriellen Maßstab herstellen, hieß es.  

Für einen wirklichen Hochlauf von derartigen Kraftstoffen brauche es hingegen Anlagen mit einer Produktionskapazität von 50.000 bis 100.000 Tonnen, betonte ein Experte des DLR. Die Anlage in Leuna diene hier auch als mögliches Vorführmodell für potenzielle Kreditgeber für größere Projekte. Sie stehe sämtlichen europäischen Forschungseinrichtungen zur Verfügung.  

Power to Liquid bezeichnet das Verfahren, in dem synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) hergestellt werden durch die Gewinnung von Wasserstoff per Elektrolyse und die anschließende Synthese von Wasserstoff und Kohlendioxid. Diese Antriebsstoffe sind vor allem für Verkehrsmittel gedacht, die nicht direkt elektrifiziert werden können, wie Flugzeuge oder Schiffe.

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