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MWV: Treibhausgas-Minderungsziel ist "höchst ambitioniert"

11.01.2021 08:31 Uhr
Prof. Christian Küchen
Prof. Christian Küchen Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV).
© Foto: MWV

Die deutlich höhere Treibhausgas-Minderungsquote im Verkehr bis 2030 ist aus Sicht der deutschen Mineralölwirtschaft höchst ambitioniert.

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"Gut ist, dass die Bundesregierung eine Regelung schafft, mit der grüne Kraftstoffe eine größere Rolle beim Klimaschutz im Verkehr übernehmen sollen", sagte Prof. Christian Küchen Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV). "Die erhöhte Treibhausgasquote wird aber nur mit erheblichen Investitionen in fortschrittliche Kraftstoffe zu erreichen sein."

Die Treibhausgasquote schreibt vor, um wieviel Prozent die CO2-Emissionen im Verkehr gesenkt werden müssen. Dies geschieht bislang hauptsächlich durch die Beimischung von Biokraftstoffen. Aktuell liegt diese Quote bei sechs Prozent. Im Rahmen der Umsetzung der EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien (RED II) in deutsches Recht soll sie bis 2030 schrittweise auf 22 Prozent steigen.

Zur Erreichung der Treibhausgasquote können neben Biokraftstoffen künftig auch grüner Wasserstoff aus Ökostrom, synthetische Kraftstoffe sowie die Bereitstellung von Strom zum Laden von E-Autos beitragen. "Angesichts der hohen und aktuell sogar noch steigenden Zahl von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in Deutschland muss fortschrittlichen Kraftstoffen eine große Bedeutung zukommen. Anders können die ambitionierten Klimaziele nicht erreicht werden", so Küchen. Allein bis 2030 bedeute dies jedoch Investitionen im Milliardenbereich. Das gelte etwa für Elektrolyseanlagen in Raffinerien zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Auf dessen Basis können auch die klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffe produziert werden. Ebenfalls erforderlich seien Importe strombasierter Kraftstoffe, vorrangig aus Gegenden mit hohen Erträgen bei der Stromerzeugung mittels Wind und Sonne.

"Diese Investitionen in grüne Kraftstoffe lohnen aber nur, wenn die Anbieter nicht nur langfristige Klarheit bezüglich der Treibhausgasquote haben, sondern auch ein gesicherter Absatzmarkt erhalten bleibt", so Küchen weiter. "Entscheidend hierfür ist, dass grüne Kraftstoffe bei der Nutzung in herkömmlichen Fahrzeugen endlich auch als klimaneutral anerkannt werden. Dazu muss die EU die Regulierung für CO2-Grenzwerte bei Pkw entsprechend ändern." Darüber hinaus müsse die Energiesteuer im Verkehrsbereich so reformiert werden, dass fossile Kraftstoffe hoch und grüne Kraftstoffe gering bis gar nicht besteuert werden. Küchen: "Das hätte zur Folge, dass sich die Mehrkosten für Wirtschaft und Verbraucher für die teureren grünen Kraftstoffe in Grenzen halten." (bg)

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